KÖNIG OTTOKARS GLÜCK UND ENDE (2005 )
Auszug auf facebook :
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« Das Wunder des Abends ist Tobias Moretti. In den mehr als drei Stunden ist kein Moment der Unkonzentriertheit zu entdecken. Er entlockt seiner Stimme ungehörte Tiefen und Höhen und seinem Körper geschmeidigste Bewegungen…»
König Ottokars Glück und Ende
König Ottokars Glück und Ende ist ein Trauerspiel in fünf Aufzügen von Franz Grillparzer
Handlung
Die Handlung des Trauerspiels beginnt im Jahre 1261 mit der Trennung Ottokars von seiner Frau Margarethe. Als Grund der Trennung wird angegeben, dass Margarethe keine Kinder mehr und somit keinen Erben bekommen kann, und dass sie mit Ottokar in vierter Linie verwandt ist. Margarethe verzichtet auf die Länder, die Ottokar die Ehe mit ihr eingebracht hat. Zuvor hatte Ottokar die böhmische Adelige Berta verführt, was ihre Familie in der Erwartung, dass Ottokar sie nach der Scheidung von Margarete heiraten würde, gebilligt hatte. Ottokar heiratet jedoch Kunigunde, die Enkelin des ungarischen Königs Béla, die somit die neue Königin wird, wodurch er sich die Feindschaft von Bertas Familie zuzieht. Berta verfällt dem Wahnsinn. Gleichzeitig bemerkt er die vorhandenen Spannungen zwischen seinen böhmischen und seinen steirischen Untertanen nicht, was zur Folge hat, dass er eine Intrige des böhmischen Adeligen Zawisch gegen den steirischen Adeligen Seyfried von Merenberg und dessen Familie nicht durchschaut.
König Ottokar werden mehrere Kronen angeboten, darunter auch die Kaiserkrone. Bei Kunigundes überraschender Ankunft an seinem Hof kommt es jedoch zu einer für die noch anwesende Margarete sehr peinlichen Szene, in der Ottokar sich ziemlich brüsk ihr gegenüber verhält. Als er den anwesenden Adeligen, die Margarete ausdrücklich um Beistand gebeten hat, dazu noch verbietet, seine frühere Ehefrau aus dem Saal zu geleiten, ist es der anwesende Graf Rudolf von Habsburg, der als Einziger Zivilcourage zeigt und es dennoch wagt, Margarete aus dem Saal zu geleiten. Dieser Vorfall kostet Ottokar letztlich die Kaiserkrone, da die Anwesenden dem Bischof von Mainz darüber informieren, worauf Rudolf zum neuen Kaiser gewählt wird. Das hat zur Folge, dass die Länder Österreich und Steiermark wieder in den Besitz des Kaisers fallen, da Ottokar sich von Margarete getrennt hatte.
Ottokar kann sich mit diesem Verlust nicht abfinden, zudem dieser auch eine Beschädigung seines Ansehens bedeutet. Es kommt zu einem Konflikt, doch dann kann der Kanzler Ottokars diesen zu einer Aussprache mit dem neu gewählten Kaiser überreden: Ottokar ist bereit, bei dieser Aussprache Rudolfs Wahl zum Kaiser anzuerkennen, aber auf den Besitz der Länder will er nicht verzichten. Bei dieser Begegnung muss Ottokar jedoch erkennen, dass seine früheren Verbündeten aus der Steiermark jetzt auf der Seite des Kaisers stehen. Deshalb muss Ottokar seine Forderungen zurückstecken und sich damit begnügen, dass er die Gebiete Böhmen und Mähren kniend vom Kaiser als Lehen entgegennimmt. Rudolf kommt Ottokars Ehrempfinden entgegen, indem er bereit ist, den Lehensempfang unter Ausschluss der Öffentlichkeit in seinem Zelt entgegenzunehmen. Zawisch allerdings, der längst zu Ottokars Feinden zählt und bereits begonnen hat, dessen zweite Ehefrau zu verführen, schneidet während der Zeremonie die Zeltschnüre. Das Zelt fällt zusammen, alle Anwesenden sehen, wie Ottokar vor Rudolf kniet. Als der kaiserliche Herold die Gefangenen, die gemäß Vertrag freizulassen sind, abholen will, lässt Ottokar alle frei bis auf einen: Merenberg, der Vater von Seyfried, wird wegen des Briefes an den Bischof zum Hochverräter abgestempelt. Durch eine Verkettung unglücklicher Umstände findet er wenig später den Tod.
Königin Kunigunde, die inzwischen eine Liebesbeziehung mit Zawisch begonnen hat, weist Ottokar zurück. Sie fordert ihn auf, seine Ehre wiederzuerlangen. Bis dahin wird sie ihm seine ehelichen Rechte verweigern. Diese Zurückweisung sowie die erlittenen Demütigungen bewegen Ottokar dazu, den Vertrag zu zerreißen, den er mit Rudolf als Kaiser geschlossen hatte. Er lässt ein neues Heer aufstellen. Inzwischen sucht Königin Kunigunde mit Zawisch Zuflucht beim Kaiser. Während des Krieges erfährt Ottokar, dass seine frühere Frau Margarethe, die sich auch nach der Scheidung für ihn bei Rudolf eingesetzt hatte, auf einer weiteren Reise zu diesem gestorben ist. Sie hatte vorgehabt, sich für Ottokar erneut beim Kaiser einzusetzen. An ihrem Totenbett begreift Ottokar, dass diese Scheidung ein schwerer Fehler war und bereut seine schlechten Taten. Wenig später kommt es zur Schlacht auf dem Marchfeld, und Kaiser Rudolf gibt den Befehl, dass niemand Ottokar – außer in Notwehr – das Leben nehmen dürfe. Als Seyfried von Merenberg während der Schlacht auf Ottokar trifft, will er den Tod seines Vaters rächen und fordert diesen zum Kampf auf, bei dem Ottokar getötet wird. Kaiser Rudolf belehnt noch am Schlachtfeld seine beiden Söhne mit den Ländern Österreich und Steiermark.
Eine völlig neuartige Interpretation von Martin Kušej war 2005 im Rahmen der Salzburger Festspiele zu sehen. Dieselbe Inszenierung wurde am 15. Oktober 2005 anlässlich des 50. Jahrestages der Wiedereröffnung im Wiener Burgtheater erneut aufgeführt. In dieser Inszenierung spielen Tobias Moretti (König Ottokar), Michael Maertens (Rudolf von Habsburg), Elisabeth Orth (Margarethe), Karl Merkatz (Benesch von Diedicz), Nicholas Ofczarek (Zawisch), Bibiana Beglau (Kunigunde von Massovien) und Daniel Jesch (Seyfried) die Hauptrollen. In Kušejs Interpretation des Stückes stehen einander zwei Machtmenschen gegenüber. Die Produktion wurde 2006 vom ORF unter der Leitung von Peter Schönhofer aufgezeichnet.
https://www.burgtheater.at/produktionen/koenig-ottokars-glueck-und-ende
https://archive.salzburgerfestspiele.at/archivdetail/programid/765/id/0/j/2005
Einige Artikel :
https://www.derstandard.at/story/2139084/die-weltbuergerkrieger-im-lodenjanker
https://www.wienerzeitung.at/nachrichten/kultur/buehne/131184_Wenig-Glueck-mit-Oesterreich.html
https://www.welt.de/print-welt/article687757/Unter-Habsburgs-Sonne.html
https://www.grillparzergesellschaft.at/index.php/grillparzer-gesellschft/neuigkeiten/193-koenig-ottokars-glueck-und-ende-im-burgtheater
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