TOBIAS MORETTI

TOBIAS MORETTI

Verstörungen - Goldegg 11-13/04/14

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:cht: Leider war ich nicht da. Aber mir wurde zugetragen, dass dieses Fest für Bernhard, getragen von Susi und Sepp Schellhorn und vielen Künstlern, erstens super organisiert war und jeder Künstler sein Bestes gegeben hat.
Tobias lernte man auf verschiedenste Weise kennen. Seine ersten Lesungen machte er, wie man es von ihm gewohnt ist, mitreißend. Bei diesen schweren und langen Texten kam kein bisschen Langeweile auf.
:flech: Wegen Bernhard kam es dann zu einem Eklat, weil sich die Veranstalter trauten, einen anderen Autor vorzustellen, nämlich Albert Ostermaier. Das passte einer Bernhardliebhaberin gar nicht. Sie unterbrach fast
am Schluss erbost die Vorlesung von Hannelore Elsner. Natürlich hängten sich gleich ein paar Gleichgesinnte, aber wenige mit Applaus dran. Sie behauptete sogar, dass das von Ostermaier nicht im Programm stand,
was ihr dann aber in der Pause unter vier Augen widerlegt wurde. Dann meldete sich eine andere Dame und rückte die Sache für den auch großartigen Autor Albert Ostermaier wieder zurecht mit sehr viel Beifall.
Angst flammte auf, dass es abends bei der Diskussion wieder Probleme geben würde. Aber Tobias las im Vorfeld den Theaterkritiker mit einer so guten Miene, mit scharfem Blick auf diese Frau und so genial, dass man wusste,
dass sie nichts sagen würde. Wenn das schon im Vorfeld so geplant war, war es reiner Zufall. Wenn nicht, war es eine entwaffnende, geniale Antwort auf den Eklat. Tobias zeigte sich bei der Diskussion, die relativ friedlich
unter den Beteiligten verlief, vollstens konzentriert und sprach mit warmer und doch deutlichen Sprache. Dabei waren hier Frau Bergmann, Albert Ostermaier, Tobias, Moderator, Dr. Fellinger und Martin Kusej. Jeder gab
seine Meinung preis in puncto "Theatermacher - Fallensteller".
Am Schluss sagte Tobias dann doch noch was, das dem Dr. Fellinger fast die Sprache verschlug und er schlucken musste. Das aber so gut war und so der Wahrheit entspricht: Man sollte Bernhard nicht auf einen Sockel stellen,
damit er unantastbar bleibt. (Wiedergabe sinngemäß). Und da bekam er aber tosenden Beifall. :oe:

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Un reportage dans Seitenblicke sur ORF2 

Sur facebook :
https://www.facebook.com/video.php?v=771576822889176

Ein Abend mit Tobias Moretti und Thomas Bernhard

Sprecher/Journaliste:
„Verstörungen“ nennt sich ein Fest für Thomas Bernhard, das zum dritten Mal im Schloss Goldegg in Salzburg statt fand.
Une fête pour Thomas Bernhard qui a lieu pour la 3ème fois au château de Goldegg à Salzbourg s’appelle „Verstörungen“

Sepp Schellhorn:
Ich denke, er ist der Spiegel der Österreicher an und für sich, nicht?
Je pense qu’il est le miroir des autrichiens et de lui-même, non ?

Sprecher/Journaliste:
Und für diesen Giganten braucht es ein Fest. Und der richtige Platz ist Goldegg?
Et pour ce géant, une fête est nécessaire. Et l’endroit correct est Goldegg.

Sepp Schellhorn:
Er hat da „Frost“ geschrieben.
Il a écrit là „Frost“

Tobias bei der Lesung/ Tobias pendant la lecture:
Sie bezichtigten mich im Grunde lebenslänglich der Wahrheit und der Lüge, wie ich selbst sie lebenslänglich der Lüge und der Wahrheit bezichtigte.
Au fond, ils m’ont accusé toute la vie de la vérité et du mensonge, comme je les ai moi-même accusé toute la vie du mensonge et de la vérité.

Tobias:
Natürlich ist er ein zutiefst österreichischer Mensch. In seinem ganzen Widerspruch. In seiner ganzen Provokation. In seinem Anspruch, das Hehre zu verbinden
mit seiner Wut auch und mit seinem Hass. Aber dass man das so wird, das können halt nur Genies.
Bien sûr, c’est un homme profondément autrichien. Dans toute sa contradiction. Dans toute sa provocation. Dans sa demande, de lier aussi le sublime avec sa colère et sa haine. Mais qu’on devienne cela ainsi, seuls les génies peuvent cela.

Sprecher/Journaliste:
Zum Ausklang des Abends lasen Schauspieler im Hotel Seehof Gedichte von Thomas Bernhard und erstmals auch Gedichte des bayerischen Autors Albert Ostermaier.
En fin de soirée, des acteurs lisaient à l’hôtel Seehof des histoires de Thomas Bernhard et aussi pour la première fois, des histoires de l’auteur bavarois Albert Ostermaier.

Hannelore Elsner:
Ich bin immer wieder erstaunt, wie viele Leute zu Lesungen kommen. Gerade bei Lesungen ja, da muss man mein Herz hören können. Mein Herz in den Gedichten.
Je suis toujours étonnée, combien de gens viennent aux lectures. Justement aux lectures, là, on doit pouvoir entendre mon coeur. Mon coeur dans les histoires.

Lesung/Lecture:
Ob das Glück länger währt in dieser Nacht? Wir wollen fortgehen in unser Leben. Nimm nichts mit.
Si le bonheur dure plus longtemps que la nuit ? Nous voulons continuer dans notre vie. Ne rien emmener avec.

Albert Ostermaier:
Für mich ist Schreiben einfach das Schönste. Beim Moment des Schreibens, dieses Wahnsinnige, dass man sich permanent verwandelt. Ich bin so wie eine Kamera
und fahre es und bin im Roadmovie und sehe Sachen und bin in verschiedenen Biographien und Figuren und deswegen ist es auch besser, in der Zeit, dann nicht
ans Telefon zu gehen.
Pour moi, l’écriture est simplement le plus beau. Au moment de l’écriture, ce fou, en lequel on se transforme en permanence. Je suis ainsi comme une caméra et je la mène et je suis dans un Roadmovie et je vois des choses et je suis dans différentes biographies et personnages et à cause de cela, c’est mieux aussi, dans cette
période, de ne pas aller alors au téléphone…











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