TOBIAS MORETTI

TOBIAS MORETTI

Im Zentrum Volle-Staedte-leere-Doerfer-waechst-die-Kluft-zwischen-Stadt-und-Land

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Texte et traduction
Text und Übersetzung


Claudia Reiterer :
Guten Abend und herzlich willkommen bei mir "Im Zentrum". Rein in die Stadt oder raus auf das Land? Aktueller Befund: Die Städte platzen aus allen Nähten. Wohnungsnot und hohe Preise sind Alltag. Dafür locken mehr Bildungsangebote, Karrierechancen, Arbeitsplätze und eine bessere Verkehrs- und Gesundheitsversorgung. Auf dem Land ist es umgekehrt. Der Preis für leistbares Wohnen im Grünenist oft die fehlende Infrastruktur. Bewohner von Städten und Bewohner von Dörfern leben großteils anders, denken anders, wählen anders. Politisch zeigte sich dieses Phänomen zuletzt bei der Bayern-Wahl vergangenen Sonntag: Während die CSU dominierende Kraft in den ländlichen Regionen blieb, wurden die Grünen in München stärkste Partei. Auch beim Brexit hatten mehrheitlich die Menschen auf dem Land für einen EU-Austritt gestimmt. Der britische Soziologe David Goodhart sagt: Die Kluft führe nicht entlang des Links-Rechts-Schemas, sondern Land und Stadt spiegeln unterschiedliche Wertegruppen wider. Die Einwohner und Einwohnerinnen in den ländlichen Gebieten zu halten, ist eine der komplexesten Herausforderungen der Zukunft.
Bonsoir et bienvenue chez moi dans "Im Zentrum". En ville ou à la campagne? Résultats actuels: Les villes sont surchargées. Les pénuries de logements et les prix élevés sont quotidiens. Il y a davantage d’offres de formations, de possibilités de carrière, d'emplois et de meilleurs transports et soins de santé. A la campagne, c'est l'inverse. Le prix à payer pour vivre dans le vert à des prix abordables est souvent l’infrastructure manquante. Les habitants des villes et des villages vivent souvent différemment, pensent différemment, votent différemment. Politiquement, ce phénomène a été observé pour la dernière fois lors des élections en Bavière dimanche dernier: alors que la CSU restait la force dominante dans les régions rurales, les Verts à Munich étaient le parti le plus puissant. Lors du Brexit également, la majorité des habitants des zones rurales avaient voté en faveur de la sortie de l'UE. Le sociologue britannique David Goodhart a déclaré: L’écart ne suit pas le schéma gauche-droite, mais le pays et la ville reflètent des groupes de valeur différents. Garder les habitants des zones rurales est l’un des défis les plus complexes de l’avenir.

Sprecher/Commentateur :
Österreich – Land der blauen Berge - Land der grünen Dome. Bei der Bundespräsidentschaftswahl 2016 zwischen Norbert Hofer und Alexander van der Bellen werden die Unterschiede zwischen dem Wahlverhalten ländlicher und urbaner Regionen besonders sichtbar. Traditionell wählen Städte eher linksliberal, das Land eher konservativ-rechts. Das zeigt sich auch in der Nationalratswahl im vergangenen Jahr (2017). Während die ÖVP in ländlichen Gemeinden besonders hohen Zuspruch erhält, ist die SPÖ in urbanen Zentren Nummer 1. Grundsätzlich wächst Österreich. Bis zum Jahr 2050 wird die Bevölkerungszahl um rund eine Million Personen steigen. Von 8,7 auf 9,7 Millionen. In den Ballungszentren wächst die Bevölkerung besonders.In Schwechat um 34 %, in Innsbruck +33 %, in Graz +30 % und in Wien +29 %. Stark zurück geht die Bevölkerung beispielsweise In Zwettl. Nämlich um 13 %. In Leoben um 16 %, in Tamsweg um 17 %, in Hermagor um 20 %, und in Murau sogar um 24 %. Der typische Abwanderer ist vor allem eines: Jung! 18- bis 21-jährige zieht es am Stärksten vom Land in die Stadt. In den meisten Fällen aus Bildungsgründen. Deutliche Trennlinien auf Österreichs Landkarte zeigten sich zuletzt auch beim Frauenvolksbegehren. Allerdings nicht nur zwischen Stadt und Land, sondern auch zwischen Ost und West: Während in Wien, im Burgenland und der Steiermark die Beteiligung verhältnismäßig hoch ist, ist sie in Vorarlberg und Tirol auffällig niedrig. Österreich – viel gerühmt, doch tief gespalten?
Autriche – Pays des montagnes bleues – Pays du dôme vert. Lors de l'élection présidentielle fédérale de 2016 entre Norbert Hofer et Alexander van der Bellen, les différences entre les comportements de vote des régions rurales et urbaines étaient particulièrement visibles. Traditionnellement, les villes choisissent en majorité le parti libéral-gauche, la campagne en majorité le parti conservateur-droite. Cela s'est également reflété dans l'élection du Conseil national l'an dernier (2017). Alors que l'ÖVP jouit d'une popularité particulièrement forte dans les communautés rurales, le SPÖ est le numéro un dans les centres urbains. l'Autriche est essentiellement en croissance. D'ici 2050, la population augmentera d'environ un million de personnes. De 8,7 à 9,7 millions. Dans les régions métropolitaines, la population augmente particulièrement: à Schwechat, + 34%, à Innsbruck + 33%, à Graz + 30% et à Vienne + 29%. La population est en baisse par exemple à Zwettl. En fait de 13%. 16% à Leoben, 17% à Tamsweg, 20% à Hermagor et même 24% à Murau. Le migrant typique est avant tout jeune! Les jeunes de 18 à 21 ans sont ceux qui sont attirés le plus fortement de la campagne vers la ville. Dans la plupart des cas, pour des raisons éducatives. Dernièrement, les lignes de séparation claires sur la carte géographique de l'Autriche se montraient aussi à l'initiative de plébiscite de femmes. Cependant, non seulement entre villes et campagne, mais également entre est et ouest: si la participation à Vienne, au Burgenland et à la Styrie est relativement élevée, elle est sensiblement faible dans le Vorarlberg et le Tyrol. L'Autriche: beaucoup glorifiée mais profondément divisée?

Claudia Reiterer :
Diese Frage können Sie online unter debatte.ORF.at diskutieren und ich freue mich auf meine Gäste:Tobias Moretti, der Schauspieler und Landwirt sagt: Ich halte das Auseinanderdriften der urbanen und ländlichen Lebenskultur für eine der gefährlichsten Sozialentwicklungen der Postmoderne. Georg Willi, der Bürgermeister von Innsbruck, die Grünen appelliert: Hören wir auf, Stadt und Land auseinander zu dividieren. Franz Schausberger, der ehemalige Landeshauptmann von Salzburg (ÖVP) ist sicher: Landflucht? Es gibt auch eine Trendumkehr, wenn man nur will. Sabine Scholl, die Schriftstellerin, meint: Für mich war es wirklich eine Frage des Überlebens, in die Stadt zu ziehen. Und Gerlind Weber, die Expertin für Raumplanung analysiert: Auch die Entwicklungspfade ländlicher Räume driften immer weiter auseinander. Einen schönen guten Abend Ihnen allen.
Herr Moretti, Sie sind in beiden Welten zu Hause. Auf der einen Seite auf den internationalen Bühnen als Schauspieler. Auf der anderen Seite kennt man Sie viel weniger auch als Landwirt. Jetzt sagen Sie: Das Auseinanderdriften der urbanen und ländlichen Lebenskultur ist eine der gefährlichlichsten sozialen Entwicklungen. Wo sehen Sie die Gefahr?
Cette question peut être discutée en ligne sur debatte.ORF.at et je suis heureuse d’accueillir mes invités: Tobias Moretti, l'acteur et agriculteur, a déclaré: Je considère la divergence de la culture de la vie urbaine et rurale comme l'un des développements sociaux les plus dangereux du postmodernisme. Georg Willi, maire d’Innsbruck, lance un appel aux Verts: cessons de diviser ville et campagne. Franz Schausberger, ancien gouverneur de la province de Salzbourg (ÖVP) est certain: un exode rural? Il y a aussi un renversement de tendance, si seulement on le veut. Sabine Scholl, l‘écrivaine a déclaré: Pour moi, c'était vraiment une question de survie de déménager en ville. Et Gerlind Weber, experte en aménagement du territoire nous livre cette analyse: «Les chemins de développement des zones rurales s’éloignent également de plus en plus. Bonne soirée à tous.
Monsieur Moretti, vous êtes chez vous dans deux mondes. D'une part sur la scène internationale en tant qu'acteur. D'autre part, vous êtes beaucoup moins connu en tant qu'agriculteur. Maintenant vous dites: La divergence de la vie urbaine et rurale est l’un des développements sociaux les plus dangereux. Où voyez-vous le danger?

Tobias Moretti:
Na ja, das Ganze ist ja ein sehr weitläufiges und übergreifendes Thema natürlich. Das man naturgemäß vom Hundertsten ins Tausendste bringen kann, weil es eben zwischen den sozialen Entwicklungen, den Ideologisierungen bis hin zu den rational ökologischen Überlegungen alles beinhaltet. Und das ist natürlich auch die Schwierigkeit. Das Wichtigste an der Gesellschaft für mich ist das Selbstverständnis einer Lebenskultur. Und wir im österreichischen und alpinen Raum haben eine völlig andere Lebenskultur als beispielsweise andere Welten, andere Länder, wie Amerika. In Amerika ist es halt doch so, dass die Amerikaner sich kulturell auch extrem sehr auseinander dividieren zwischen den Metropolen und den Provinzen. Also jetzt nicht nur durch den Wirtschaftsfaktor, sondern auch durch ihren Konservatismus. Und letztendlich ist das bei uns eigentlich nicht so, weil sich sowohl die ländliche Bevölkerung in derselben Kulturlandschaft befindet und auch stolz darauf ist, beispielsweise ein Teil oder auch teil nimmt an dem kulturellen Leben der Stadt. Und umgekehrt gibt es eine Identifikation des Städters mit dem Land. Jeder Wiener ist stolz darauf irgendwo auch hier, in Österreich beheimatet zu sein. Wobei man auch sagen muss, dass Wien eine sehr ländliche Großstadt ist. Also Wien ist ja eigentlich auch Land. Das sagt man zwar, die Berliner sagen das von Berlin auch und die Frankfurter auch usw. Aber es gibt klarer Weise auch wirklich andere Tendenzen. In Großstädten wie in Paris oder in Lissabon, die wirklich die Bevölkerung grundlegend auseinander dividieren. Ich glaube...oder dividiert ist. Und ich glaube, dass bei uns das ein bisschen künstlich herbeigeführt wird. Es ist natürlich klar, was hier gesagt wird, ist schon richtig. Aber ich halte es für gefährlich, sozusagen immer solche Tendenzen sofort so zu gewichten und so zu werten. Weil es gerade vorher gesagt wurde, also bei der Präsidentschaftswahl – man darf da nicht vergessen, dass vorher außerdem zwei andere Kandidaten angetreten sind, die völlig sozusagen auf Hochdeutsch „abgekackt“ sind, weil sie sich irgendwie halt in ihrem Proporzverhalten dermaßen gebärdet haben, dass die Leute natürlich dann auch in ihrer Anarchie dann, auch auseinander dividiert haben usw. Und ich halte es für gefährlich, prinzipiell, dass urbane Strukturen obsessiv werden, wenn es darum geht, zu sagen, zu wissen, was provinziell ist und was nicht.
Eh bien, l’ensemble est un sujet très vaste et primordial, bien sûr. Je ne veux pas généraliser, car il contient tout entre les développements sociaux, les idéologisations jusqu'aux considérations écologiques rationnelles. Et c'est bien sûr la difficulté. La chose la plus importante pour moi est l'idée que l'on a soi-même d'une culture de vie Et nous avons en Autriche et dans les Alpes une culture de la vie complètement différente de celle, par exemple, d'autres mondes, d'autres pays, comme l'Amérique. En Amérique, c’est juste ainsi, les Américains sont culturellement extrêmement divisés entre les métropoles et les provinces. Non seulement par le facteur économique, mais aussi par leur conservatisme. En fin de compte, ce n'est pas vraiment le cas chez nous, car la population rurale se trouve dans le même paysage culturel et en est fière, par exemple en tant que partie ou en prenant part à la vie culturelle de la ville. Et inversement, il y a une identification de la ville avec la campagne. Chaque Viennois est fier d'être originaire de quelque part en Autriche. Et il faut dire que Vienne est une ville très rurale. Donc, Vienne est en fait aussi la campagne. C'est, certes ce que disent aussi les Berlinois de Berlin, et les habitants de Francfort aussi, etc., mais il y a clairement d'autres tendances. Dans les grandes villes comme Paris ou à Lisbonne, qui divisent vraiment fondamentalement la population. Je crois... ou est divisé. Et je pense que c'est un peu artificiellement provoqué chez nous. Bien sûr que c'est clair, ce qui est dit ici est déjà correct. Mais je pense que c'est dangereux, pour ainsi dire, de toujours peser immédiatement ces tendances et de les valoriser. Comme on vient de le dire, donc lors de l'élection présidentielle - il ne faut pas oublier qu'avant, deux autres candidats ont également commencé, se sont complètement "chipotés" en haut allemand, pour ainsi dire, parce qu'ils se sont comportés n'importe comment juste dans leur comportement de représentation proportionnelle à tel point que les gens se sont alors, dans leur anarchie, divisés aussi. Et bien sûr, je pense aussi qu'il est dangereux, en principe, que les structures urbaines deviennent obsessionnelles lorsqu'il est question de dire, de savoir ce qui est provincial et ce qui ne l'est pas.

Claudia Reiterer :
Frau Scholl, Sie haben gesagt, es war wirklich eine Frage des Überlebens, aus dem Dorf, aus dem Land raus zu gehen und in die Stadt zu ziehen. Sie sind in Grieskirchen aufgewachsen in Oberösterreich. Sind Schriftstellerin. Leben derzeit in Berlin. Jetzt glaube ich, sind Sie direkt aus Venedig gekommen. Sie haben in New York, Chicago und Japan gelebt. In Ihrem aktuellen Roman "Das Gesetz des Dschungels", geht es um eine Frau, die aus der Provinz weg zieht und die Heimat sucht. Aber dieser pessimistische Eingangssatz von Ihnen – warum war das so? Erzählen Sie!
Mme Scholl, vous avez dit que c’était vraiment une question de survie de quitter le village, la campagne et de partir en ville. Vous avez grandi à Grieskirchen en Haute-Autriche. Vous êtes écrivaine. Vous vivez actuellement à Berlin. Maintenant, je crois que vous arrivez directement de Venise. Vous avez vécu à New York, Chicago et au Japon. Dans votre dernier roman „La loi de la jungle“, il est question d’une femme qui part de la province et se cherche une patrie. Mais cette phrase d’entrée pessimiste de votre part, pourquoi était-ce ainsi? Racontez-nous!

Sabine Scholl:
Also ich bin natürlich auch einer dieser typischen jungen Menschen gewesen ab 18 Jahren, die studieren wollen. Ich bin in einer sehr bildungsfernen Gegend aufgewachsen. In einer sehr sehr großen Familie. Kein einziger hat je eine höhere Schule besucht. Und für die war es natürlich eine sehr schwierige Vorstellung, dass da jemand, noch dazu eine Frau, das muss man auch dazu sagen. Also als Frau wurde man eigentlich schon noch viel mehr in ein Muster hinein gedrängt, die meiner Familie vielleicht gar nicht so viel Spaß gemacht haben. Aber die haben sich nicht vorstellen können, dass man was anderes macht. Und ich habe relativ viel Widerstand gespürt, als ich da beschlossen habe, mich los zu reissen. Die Leute, die geblieben sind, haben ein sehr kompliziertes Leben gehabt. Ich würde es jetzt gar nicht so als Generalbeispiel bringen, eines Lebens auf dem Land. Weil es war nochmal so spezielle. Weil es eigentlich so eine Außenseitergegend war, die in schlechten Ruf geraten ist, weil da Arme und Geflüchtete und was weiß ich, da gewohnt haben. Und das war für meine anständige Familie sozusagen ein ständiger Reibepunkt, bei uns dann noch strenger zu sein. Bei uns Kindern. Viele, die nicht weg gegangen sind, sind leider auch wirklich unglücklich geworden und gestorben. Deswegen habe ich das mal so sehr überspitzt beschrieben. .
Donc, j’ai été bien sûr une de ces jeunes personnes qui, à partir de 18 ans, veulent étudier. J’ai grandi dans une région très éloignée au point de vue formation. Dans une très très grande famille. Aucun n’a été à l’école secondaire. Et pour eux, c’était une idée très difficile que quelqu’un, en plus une femme, on doit dire aussi cela en plus. Donc, en tant que femme, on est en fait encore plus poussée vers un modèle qui peut-être n’a pas fait très plaisir à ma famille. Mais ils n’ont pas pu s’imaginer qu’on fasse autre chose. Et j’ai ressenti relativement, beaucoup de résistance, lorsque j’ai décidé de m’en libérer. Les gens qui sont restés ont eu une vie très compliquée. Je ne voudrais maintenant pas du tout amener cela comme un exemple général de la vie à la campagne. Parce que c’était encore une fois tellement spécial. Parce que c’était un quartier si étranger qui avait mauvaise réputation, parce que les pauvres et les réfugiés et que sais-je y ont vécu. Et c‘était pour ma famille décente, pour ainsi dire, un point sombre et constant, et une raison d‘être encore plus stricte avec nous. Avec nous les enfants. Malheureusement, beaucoup de ceux qui ne sont pas partis ont été vraiment malheureux et sont morts. C'est pourquoi j‘ai décrit cela de façon exagérée.,

Claudia Reiterer:
Aber diese Kluft, also er ist optimistisch (deutet zu Tobias) und sagt, es gibt diese Kluft nicht, der Herr Moretti. Sehen Sie diese Kluft?
Mais ce fossé, donc, i l est optimiste (désigne Tobias) et Mr Moretti dit, il n’y a pas ce fossé. Voyez-vous ce fossé?

Sabine Scholl :
Nein, ich spreche von damals. Also das ist ja wirklich schon sehr lange aus. Ich bin dann auch in große Städte gegangen und habe die verschiedenen Variationen kennen gelernt. Bin aber immer wieder auf das Land zurück gekehrt. Das heißt, ich habe ja auch Familie dort. Meine Brüder sind dort. Also ein Brunder besonders. Und habe eigentlich viele Sommer dort verbracht. Ich habe immer Bezug dazu gehabt.Und ich finde eigentlich genau so, dass diese Spaltung, die da so aufgemacht wird, also jetzt nicht nur zwischen Stadt und Land hier in Österreich, wo ich es auch nicht ganz so schlimm finde, aber auch eben zwischen vielen anderen Gebieten. Dass es gerne politisch genützt wird . Also von extrem denkenden Parteien genützt wird, um sich auf das Machtpferd zu setzen und Leute gegeneinander auszuspielen, die im Grunde doch viel gemeinsam haben.
Non, je parle de cette époque. Donc, cela fait vraiment très longtemps. Je suis alors allée aussi dans de grandes villes et j'ai appris à connaître les différentes variantes. Mais je suis toujours retournée au pays. Cela signifie que j'ai une famille là aussi. Mes frères sont là. Donc un frère surtout. Et j’ai effectivement passé de nombreux étés là-bas. J'ai toujours eu un rapport avec cela. En fait, je pense que cette scission, qui s’est ouverte de la sorte, n’est plus seulement entre la ville et la campagne ici en Autriche, où je ne la trouve pas si mal, mais aussi entre de nombreux autres domaines. Que cela est volontiers utilisé politiquement. Les partis extrémistes s’en servent donc comme d’un rapport de force pour monter des gens, qui ont beaucoup en commun, les uns contre les autres

Claudia Reiterer :
Herr Willi, In der Steiermark wurde ich oft gefragt, sind Sie Grazerin oder Steirerin? Man hat dort schon immer unterschieden, ob man aus der Hauptstadt kommt oder nicht, Wie ist das in Tirol?
Mr Willi, en Styrie, on me demande souvent, êtes-vous native de Graz ou styrienne? On a toujours fait la différence là, si on vient de la capitale ou pas. Comment est-ce au Tyrol?

Georg Willi:
Ähnlich. Ich habe in allen Parlamenten erlebt, immer diese Diskussion, da Wien, der Wasserkopf. Draußen die Bundesländer. Innerhalb Tirols, da Innsbruck, die Landeshauptstadt und draußen die Peripherie. Das wird politisch viel missbraucht. Die Menschen leben in Wahrheit in beiden Welten. Und ich finde, man soll die Augen vor dem, was passiert, nicht verschließen. Aber ich traue gerade den jungen Leuten, die viel stärker auf diese Work-Life-Balance gehen, zu, dass sie sich anschauen, wo ist ein bestimmter Abschnitt meines Lebens am besten aufgehoben. Und natürlich, weil die Städte so viele Bildungseinrichtungen haben, gehen viele junge Leute zur Ausbildung in die Städte. Das heißt aber nicht, dass sie dort bleiben. Ich hoffe, dass sie auch wieder zurück gehen. In Innsbruck zum Beispiel haben wir einen gewaltigen Zuzug mit explodierenden Wohnungskosten. Die Verkehrsprobleme.sind da. Also das ist ja nicht so lustig. Natürlich bietet eine Stadt wie Innsbruck viel Angebot. Aber das hat auch Nachteile. Immer mehr Menschen sehen, ja das das Land ist schon auch lässig. Ich bin sportlich. Ich will auf den Berg rauf. Ich will Ski fahren. Und wenn es gelingt, die Vorteile beider Regionen zu kombinieren, dann glaube ich wieder, dass es gelingt, gerade junge Menschen dazu zu bewegen, dass sie am Land bleiben. Zum Beispiel mit guten Öffis (öffentliche Verkehrsmittel) in die Stadt fahren, wenn sie dort Ausbildung machen oder Arbeit finden. Aber dann auch zurück gehen, weil das Leben am Land auch Reize hat. Aber natürlich, es ist wie immer natürlich etwas komplizierter. Man muss genau hinschauen. Da hat Frau
Professor Gerlind Weber sehr gute Forschungen gemacht.
Pareil. J’ai toujours vécu cette discussion dans tous les parlements, à Vienne, l'administration démesurée . En dehors, les états fédérés. Au Tyrol, à Innsbruck, la capitale régionale et au dehors, la périphérie. Cela est politiquement mal utilisé. Les gens vivent en vérité dans deux mondes. Et je trouve qu’on ne doit pas fermer les yeux devant ce qui se passe. Mais je fais justement confiance aux jeunes gens, qui sont beaucoup plus concentrés sur cet équilibre travail-vie personnelle, pour qu’ils regardent, où se situe la meilleure partie de ma vie. Et bien sûr, comme les villes ont de nombreux établissements d’enseignement, beaucoup de jeunes vont en ville pour y étudier. Cela ne signifie pas qu'ils y restent. J'espère qu'ils reviendront aussi. À Innsbruck, par exemple, nous assistons à un afflux violent avec des coûts de logement qui montent en flèche. Les problèmes de circulation sont là. Donc ce n'est pas si drôle. Bien sûr, une ville comme Innsbruck offre beaucoup. Mais cela a aussi des inconvénients. De plus en plus de gens voient, oui, que le pays est cool. Je suis sportif. Je veux escalader la montagne. Je veux faire du ski; Et si vous parvenez à combiner les avantages des deux régions, je pense à nouveau qu'il est possible de persuader les jeunes, en particulier, de rester à la campagne. Par exemple, avec de bons transports en commun pour se rendre en ville, s’ils suivent une formation ou trouvent du travail. Mais alors ils reviennent aussi, parce que la vie à la campagne a aussi son charme. Mais bien sûr, c’est comme toujours bien sûr un peu compliqué. On doit regarder ça de près. Mme le professeur Gerlind Weber a fait de très bonnes recherches.

Claudia Reiterer :
So ist es. Herr Schausberger, Anfang Oktober hat es eine Konferenz gegeben, eine Tagung. Sie haben ja das Institut für die Regionen Europas gegründet, schon im Jahre 2004. Eben weil auch die EU gesagt hat, man muss auf die Kommunen, auf die Gemeinden schauen. Und dort waren Menschen aus der Wissenschaft, aus der Politik, aus der Wirtschaft, dass die Landflucht eben eines der größten Probleme ist, das angegangen werden muss, um eben auch über den Tellerrand zu schauen. Wie schaut das jetzt aus?
C’est ainsi. Mr Schausberger, début Octobre, il y a eu une conférence, un congrès. Vous avez fondé l'Institut des régions Européennes en 2004. Précisément parce que l'UE a également déclaré qu'il fallait regarder les municipalités, les communes. Et il y avait des gens de la science, de la politique, de l'économie, que l'exode rural n'était que l'un des plus gros problèmes à résoudre pour sortir des sentiers battus. A quoi cela ressemble-t-il maintenant?

Franz Schausberger :
Na ja, wir müssen mal erstens davon ausgehen, dass die Landflucht ein weltweites Ereignis sozusagen ist. Nicht? Wir haben das bei den riesigen Metropolen Bombay oder London oder Paris. Oder wo immer. Das ist das eine. Das zweite ist, wir haben in Österreich meines Erachtens, eine wesentlich bessere Situation, als in manchen anderen. Ich habe ein bisschen einen Überblick. Auch was die anderen europäischen Länder betrifft. Ich muss sagen, das liegt auch daran, ob ein Staat sehr stark zentralistisch organisiert ist oder ob er föderalistisch organisiert ist. Dort, wo es wie in Österreich Zuständige gibt in den Ländern, oder starke Gemeinden, Bürgermeister, die auch etwas gestalten können. Dort ist der Ausgleich wesentlich besser herstellbar, als, ich kann Ihnen ein Beispiel sagen, in Serbien oder anderen Ländern in diesem Bereich in Südosteuropa, wo also diese regionalen Disparitäten, also die Unterschiede wesentlich größer sind, als bei uns. Aber trotz allem muss man sagen, auch hier in Österreich haben wir dieses Problem. Wir haben es auch in den Ländern selber. Nämlich nicht nur von den Bundesländern nach Wien, sondern wir haben es auch von einer entlegenen Talschaft von Salzburg oder Tirol in die Landeshauptstadt. Auch da haben wir dieses Problem. Ich bin der Meinung, da kann man auch etwas dagegen tun. Es wird auch zunehmend mehr getan. Und wenn ich mir vielleicht noch erlauben darf zu sagen, das mit der Spaltung der Gesellschaft, das sehe ich eigentlich nicht so. Gerade auch, was die politischen Einstellungen und so weiter betrifft. Als Historiker muss ich sagen, da hat es früher wesentlich klarere Unterscheidungen gegeben. Das Ganze vermischt sich inzwischen viel viel mehr. Daher ist das mit der Spaltung, so wie der Bürgermeister Willi auch gesagt hat, das muss man differenzierter sehen. Eh bien, nous devons d’abord supposer que l’exode rural est un événement mondial, pour ainsi dire. N’est-ce-pas? Nous l’avons dans les grandes villes comme Bombay, Londres ou Paris. Ou n'importe où. C'est une chose. La seconde est que notre situation en Autriche est bien meilleure que dans d'autres pays. J'ai un petit aperçu. Également concernant les autres pays européens. Je dois dire que cela tient surtout au fait qu’un État est très organisé de manière centralisée ou sous une forme fédéraliste. Là où, comme en Autriche, il y a des responsables dans les Etats fédéraux ou des communes fortes, des maires, qui peuvent aussi façonner quelque chose. Dans ce cas, la compensation peut être beaucoup mieux effectuée que - je peux vous donner un exemple - en Serbie ou dans d'autres pays de cette région de l'Europe du Sud-Est, où il y a ces disparités régionales, c'est-à-dire que les différences sont bien plus grandes que les nôtres. Mais malgré tout, force est de constater que nous avons ce problème ici en Autriche. Nous l'avons également dans les états fédéraux eux-mêmes. C'est-à-dire non seulement des États fédérés à Vienne, mais aussi d'une vallée reculée de Salzbourg ou au Tyrol, dans la capitale régionale. Là aussi nous avons ce problème. Je pense que l’on peut faire quelque chose à ce sujet. De plus en plus est fait. Et si je peux encore me permettre de dire cela, avec la division de la société, je ne le vois pas vraiment de cette façon. Surtout en termes d'attitudes politiques et ainsi de suite. En tant qu’historien, je dois dire qu’un peu plus tôt, il y avait des distinctions beaucoup plus claires. Le tout se mélange beaucoup plus maintenant. Par conséquent, c’est avec la scission, comme l’a dit Mr le maire Willi, qu’on doit voir cela de façon plus différenciée

Claudia Reiterer:
Differenzierter sieht es David Goodhart, den ich schon anfangs meiner Moderation erwähnt habe, Frau Weber, den Soziologen aus England, der sagt, das ist eine Frage der Wertehaltung. Und er sagt, es gibt eben zwei verschiedene Gruppen. Er nennt sie einerseits „Anywheres“, und andererseits „Somewheres“. Die einen, die überall gerne leben. Und er meint, das sind eher Menschen mit einem Uni-Abschluss. Sind mobil, urban. Legen Wert auf Autonomie, Offenheit. Sind liberaler. Und die „Somewheres“, die sind verwurzelt an einem Ort. Legen Wert auf Sicherheit, Tradition, Familien und keine Veränderung. Können Sie diesen Befund teilen?
David Goodhart, que j'ai mentionné au début de mon exposé voit cela de façon plus différenciée.Mme Weber, le sociologue anglais a dit qu'il s'agissait d'une question de valeur. Et il dit, il n'y a que deux groupes différents. Il les appelle d'un côté "Anywheres"(N’importe où), et d'autre part "Somewheres"(Quelque part). Les premiers aiment vivre n’importe où. Et il pense que ce sont davantage des gens avec un diplôme universitaire. Qui sont mobiles, urbains. Qui accordent de la valeur à l’autonomie, à l’ouverture. Qui sont plus libéraux. Et les "Somewheres", qui sont enracinés au même endroit. Ils attachent de l'importance à la sécurité, à la tradition, à la famille et à l'absence de changement. Pouvez-vous partager ce résultat?

Gerlind Weber:
Also ich glaube, diese beiden Kategorien gibt es sowohl in der Stadt, als auch am Land. Also das würde ich mal grundsätzlich festhalten. Es ist auch ein bisschen zu klischeehaft, dass man glaubt, man geht weg aus seinem Geburtsort und dann ist man faktisch für den Rest des Lebens dort verloren. Also man geht faktisch nicht weg. Man bleibt von der Wiege bis zur Bahre an seinem Geburtsort. Oder man geht eben weg und ist dann aus den Augen, aus dem Sinn, sozusagen verschwunden für die Herkunftsgemeinde. Und das sind lauter Klischees, die eigentlich in dieser Form nur mehr abgeschwächt existieren. Also ich selbst bin auch so eine Doppelexistenz zum Beispiel wie der Herr Moretti. Ich habe zwei Wohnsitze. Einen städtischen und einen am Land und sehe das als enorme Bereicherung. Da könnten wir zwei (deutet auf Tobias), das ist so quasi die Luxusvariante. Und was meine Untersuchungen mal gezeigt haben: In einer eher strukturschwachen Region ist, dass unglaublich viele junge Leute schon mehrere Lebensorte gleichzeitig mehr oder weniger bespielen. Das heißt, sie studieren zum Beispiel in der Stadt. Fahren dann auf das Land zu ihren Eltern, um zu lernen. Und den Rest der Woche verbringen sie beim Freund, der irgendwo an einem dritten Ort wohnt. Das sind lauter neue Muster, die wir in dieser Form früher nicht gekannt haben. Was ich glaube sagen zu müssen, ist einfach, dass grundsätzlich das Wanderungsverhalten viel volatiler ist. Das heißt, man ist eben nicht von der Wiege bis zur Bahre irgendwo oder man geht gleich weg und bleibt dann eben weg. Sondern, das muss auch der ländliche Raum glaube ich lernen, dass hier eben ein Repertoire existiert, um das ich mich bemühen muss. Also ein Studierender, der zum Beispiel in die Stadt geht, der muss nicht unbedingt in der Stadt bleiben. Aber man nimmt das so wahr vom Land. Also mich hat nie jemand gefragt, Frau Weber, was haben Sie da jetzt eigentlich gelernt? Könnte man das brauchen oder dürfen wir Sie einladen einmal, dass Sie uns erzählen, was Sie da kennen? Nach vierzig Jahren Berufsleben hat zum ersten Mal der Bürgermeister meines kleinen Ortes mich um rat gefragt. Also man muss hier grundsätzlich auch schon erkennen, dass eben hier Kapazitäten existieren, die man proaktiv sozusagen nützen kann. Oder Kapazitäten, die man links liegen lässt.
Je pense donc que ces deux catégories existent aussi bien en ville qu‘à la campagne. Donc, je voudrais essentiellement m'en tenir à cela. C’est aussi un peu trop cliché que de penser que l’on quitte son lieu de naissance et qu’on l‘a perdu pour le restant de vos jours. Donc, on ne part pas réellement. On reste attaché à son lieu de naissance du berceau au tombeau. Ou bien on s’en va, puis on s’éloigne, on s‘écarte, pour ainsi dire de la communauté d'origine. Et ce sont des clichés forts qui n'existent en réalité que sous cette forme affaiblie.Donc, je mène moi aussi par exemple une double existence comme Mr Moretti. J’ai deux lieux de résidence. Un à la ville et un à la campagne et je vois cela comme un atout considérable. Là, tous deux savons (elle désigne Tobias) que c’est presque une variante du luxe. Et ce que mes recherches ont démontré: dans une région plutôt défavorisée, il y a déjà un nombre incroyable de jeunes gens qui ont plus ou moins plusieurs lieux de vie en même temps. Cela signifie, qu’ils étudient par exemple à la ville. Ils retournent alors chez leurs parents, pour apprendre. Et ils passent le reste de la semaine chez un ami, qui vit à un troisième endroit. Ce sont tous de nouveaux modèles que nous ne connaissions pas sous cette forme auparavant. Ce que je crois pouvoir dire, c'est simplement qu'en principe, le comportement migratoire est beaucoup plus volatile. C’est-à-dire qu’on n’est pas du berceau au tombeau quelque part ou que l’on s'en va tout de suite et que l’on reste parti. Mais je pense que la zone rurale doit apprendre qu'il existe un répertoire que je dois rechercher. Par exemple, un étudiant qui va en ville, par exemple, ne doit pas nécessairement rester en ville. Mais on prend cela pour vrai à la campagne. Donc, personne ne m'a jamais demandé, Mme Weber, qu'avez-vous appris? Pourrait-on avoir besoin de cela ou pouvons-nous vous inviter à nous dire ce que vous savez? Après quarante années de vie professionnels, pour la première fois, le maire de mon petit village m’a demandé conseil. Donc, fondamentalement, vous devez reconnaître que certaines capacités peuvent être utilisées de manière proactive, pour ainsi dire. Ou des capacités qu’on peut laisser de côté.

Claudia Reiterer:
Jetzt zieht es die Menschen dorthin, wo es Arbeit gibt. Das ist einer der ganz wesentlichen Punkte. Und zum Beispiel bei der Landwirtschaft ist es ja so, da hat es1970 noch 380.000 land- und forstwirtschaftliche Betriebe gegeben. Und 2017 die letzte aktuelle Zahl, 162.018. Was müsste denn passieren, was müsste die Politik jetzt tun, Herr Moretti, um diese Entwicklung zu stoppen?
Maintenant, les gens vont là où il y a du travail. C'est l'un des points essentiels. Et dans l'agriculture, par exemple, il y avait encore 380 000 entreprises agricoles et forestières en 1970. Et en 2017, le dernier chiffre actuel est de 162 018. Que va-t-il se passer, qu'est-ce que la politique devrait faire maintenant, Monsieur Moretti, pour arrêter ce développement?

Tobias Moretti:
Ich weiß gar nicht, ob das auf nationaler Ebene so leicht ist. Und ich weiß auch gar nicht, ob es damit getan ist, um im agrarischen Bereich die Leute dort zu halten. Natürlich ist das auch eine sehr existenzielle Problematik. Aber ich glaube, dass es hier, für mich jetzt, um eine andere Wahrnehmung geht. Nämlich dass geglaubt wird, dass eine urbane, universitäre Struktur, also der neo-Akademismus, mal so zu sagen, sich etwas obsessiv verhält, was die Leute in der Provinz betrifft. Dass die ganze Legislative, dass die Administrative, dass all diese Gesetze, die die Leute im agrarischen ländlichen Raum betreffen, dass die zum Teil auch so starr sind und dass die auch so zentriert sind und auch zentralistisch gedacht sind, dass die Leute vielleicht auch deshalb überlegen, eine andere Existenz wo aufzubauen oder vielleicht auch sich dort hin zu orientieren. Gerade was Sie (Frau Scholl) angesprochen haben im Bereich der Jugendlichen, die sagen, okay, ich muss mich orientieren, ich muss eine neue Identität finden. Ich bin da ganz Ihrer Meinung, also, Sie haben es ja eh schon angesprochen, dass einfach heute eine andere Situation statt findet als früher. Dass man heute nicht mehr sagen kann, im Land wäre man in irgendeiner Form ungebildeter. Also wahrscheinlich sind da die besseren Ärzte, gute Juristen. Und nicht nur sozusagen als Schläfer installiert, die dann wieder in die Stadt fahren. Das gibt es ja auch. Wir haben das Problem in Innsbruck auch. Sondern dass die dort auch ihre Existenz finden und dass die auch dort leben, wo sie arbeiten.
Je ne sais pas si c'est si facile au niveau national. Et je ne sais même pas si cela suffit pour maintenir les gens dans le secteur agricole. Bien sûr, c’est aussi un problème très existentiel. Mais je pense qu'ici, pour moi maintenant, il s'agit d'une perception différente. C'est-à-dire que l'on pense qu'une structure urbaine, universitaire, donc le néo-académisme, pour ainsi dire, se comporte un peu de façon obsessionnelle en ce qui concerne les habitants de la province. Que l’ensemble de la législature, que l’administration, que toutes ces lois qui touchent les habitants des zones rurales agricoles, que certaines soient si rigides et aussi centrées et aussi considérées comme centralisatrices, que les gens peut être en conséquence envisagent de construire une existence différente ou peut-être s'y orienter. Exactement ce que vous (Mme Scholl) avez abordé dans le domaine de la jeunesse qui dit: « OK,Je dois m'orienter, je dois trouver une nouvelle identité. Je suis tout à fait d’accord avec vous, alors, vous l’avez déjà mentionné, qu’aujourd’hui, il y a une situation différente de celle d’avant. Que l'on ne peut plus dire aujourd'hui que le gens de la campagne seraient non éduqués. Donc, là, probablement, les meilleurs médecins, sont de bons avocats. Et pas seulement comme des 'dormeurs', qui ensuite retournent en ville. Il y a aussi ça. Nous avons également le problème à Innsbruck. Mais qu'ils y trouvent aussi leur existence et qu'ils vivent aussi là où ils travaillent.

Sabine Scholl:
Bildung ist auch im ländlichen Bereich mittlerweile ein größerer Wert. Die Eltern unterstützen die Kinder viel mehr. Es gibt auch wunderbare Schulen im ländlichen Bereich. Mein Bruder hat drei kleinere Kinder. So tolle Schulen muss man suchen. Das ist gut organisiert mit dem Schulbus etwa. Da hat sich wahnsinnig viel verändert.
L’éducation est désormais un atout majeur dans les zones rurales. Les parents soutiennent beaucoup plus les enfants. Il y a aussi de merveilleuses écoles rurales. Mon frère a trois petits enfants . Vous devez chercher de telles grandes écoles. Ceci est bien organisé avec le bus scolaire. Cela a tellement changé

Georg Willi;
Wichtig ist, dass es eine kritische Masse von Infrastruktur gibt. Also Räume, wo ich das bekomme, was ich brauche. Den Platz in der Kinderkrippe, im Kindergarten. Ich brauche die Möglichkeit zum Einkaufen, ich brauche Treffpunkte. Ich brauche das Wirtshaus und Vereine, wo soziales Leben stattfindet. Wenn es gelingen, würde durch Dezentralisierung wie es etwa Deutschland macht,... Bei uns versucht man jetzt, bestimmte Institutionen in die Länder hinauszubringen. Dann gehen auch hochwertige Arbeitsplätze mit in die Region. Eine andere Sache ist, und da versuchen wir auch unser Bestes, dass wir die Leute auf dem Land halten, indem wir günstige und schnelle Öffis schaffen. Wenn das unüberwindliche Barrieren sind, dann ziehen die Menschen in die Stadt zu ihrem Arbeitsplatz. Sonst kommen sie vielleicht wieder zurück, und dann bleiben diese Menschen auf dem Land, und das ist gut.
Ce qui est important, c'est qu'il y ait une quantité suffisante d’infrastructures. Donc, des espaces où je trouve ce dont j'ai besoin. La place dans la crèche, à la maternelle. J'ai besoin de pouvoir faire des emplettes, j'ai besoin de lieux de rencontre. J'ai besoin de la taverne et des clubs où se déroule la vie sociale. Si cela réussissait, cela se ressemblerait, par la décentralisation, à ce que fait l'Allemagne ... Nous essayons maintenant d'introduire certaines institutions dans le pays. Ensuite, des emplois de qualité vont également à la région. Une autre chose est, et nous faisons aussi de notre mieux, que nous gardons les gens à la campagne en organisant des transports en commun rapides et bon marché. Si ces obstacles sont insurmontables, les gens se déplacent vers la ville pour travailler. Sinon, ils pourraient revenir et ces personnes resteraient dans le pays, ce qui est bien.

Claudia Reiterer:
Also eine Geschichte wie eben die Geschichte mit den Bundesbehörden. Würde sich vielleicht etwas ändern, wenn etwas mehr eben von der Zentrale raus kommt? Dieser Plan ist ja an und für sich ein Punkt in diesem Masterplan gewesen, vom ehemaligen Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter. Wie weit ist das gediehen in der jetzigen Regierung?
Donc, une histoire comme justement celle avec les autorités fédérales. Est-ce que quelque chose changerait peut-être si justement quelque chose de plus sortait du bureau central? Ce plan était en soi un point de ce plan directeur de l'ancien ministre de l'Agriculture, Andrä Rupprechter. Jusqu'où cela a-t-il progressé dans le gouvernement actuel?

Franz Schausberger:
Darf ich vorher noch sagen, ich glaube, dass wir alle, die wir politisch verantwortlich waren, in den 90er Jahren bis über die Jahrtausendwende hinweg, große Fehler gemacht haben, indem wir aus rein ökonomischen Gründen zentralisiert haben. Und vergessen haben, dass es um Bürgernähe geht, dass es um Arbeitsplätze geht. Also alles das wissen wir ja. Post, Bezirksgerichte, alles das ist mit Federstrich weg gekommen. Ohne, da hat es natürlich Dinge gegeben, die waren notwendig, aber ohne sich Alternativen zu überlegen. Und das rächt sich heute. Das muss man wirklich sagen. Und da bin ich der Meinung, da muss zumindest jetzt auf allen Ebenen umgedacht werden. Und da haben Sie jetzt ein Beispiel genannt. Das erste ist einmal, dass Bundesbehörden durchaus auch draußen sage ich einmal, angesiedelt werden können. Und das würde die Möglichkeit geben für manchen, der nach Wien Jus studieren geht als Jurist und dann dann wieder hinaus geht und in diese Stelle hinein geht. Das soll aber nicht dort aufhören, sondern auch die Länder und ich kann nur ein Beispiel aus Salzburg sagen, wo zum Beispiel eine ganz kleine Bezirkshauptmannschaft im Lungau, jetzt von einer großen Bezirkshauptmannschaft, die ohnehin viel zu viel Arbeit hat, Arbeiten übertragen bekommt, was heute kein Problem ist, weil man mit der Digitalisierung etc. diese Möglichkeiten hat. Und damit sind dort im entlegenen Lungau im Bundesland Salzburg die Arbeitsplätze für die Akademiker gesichert worden. Und auch für andere. Also ich glaube, solche Dinge muss man heute machen. Es wurde schon einiges erwähnt. Und zur Landwirtschaft nur noch ein Wort. Da gibt es einen Kollegen von Ihnen (Frau Weber) den Professor Steinicke in Innsbruck. Der hat Regionen in Südtirol und Tirol usw. untersucht und der stellt fest, dass es sozusagen New Farmers gibt. Das sind keine ausgebildeten Bauern sozusagen. Aber die wollen das Leben übernehmen. Leer stehende Höfe und machen dort auf ihre Art und Weise wieder Landwirtschaft.
Permettez-moi de dire auparavant que nous tous, qui étions politiquement responsables, dans les années 90 et au-delà du millénaire, avons commis de grosses erreurs en centralisant nos activités pour des raisons purement économiques. Et avons oublié qu’il s’gissait de la proximité des citoyens, des lieux de travail. Donc nous le savons tous. Poste, tribunaux de district, tout ce qui est parti avec un coup de stylo. Sans cela, il y avait bien sûr des choses nécessaires, mais sans réfléchir à des alternatives. Et cela prend sa revanche aujourd'hui. On doit vraiment dire cela. Et je suis d’avis qu‘au moins maintenant, cela doit être repensé à tous les niveaux. Et là vous avez cité un exemple maintenant. C’est la première fois, dirais-je, que les autorités fédérales peuvent être installées à l'extérieur. Et cela donnerait la possibilité à ceux qui vont à Vienne pour étudier le droit en tant qu’avocat, d‘en ressortir et de se rendre à cet endroit. Mais cela ne doit pas s‘arrêter là, mais aussi dans les régions et je ne peux que citer un exemple, celui de Salzbourg, où, par exemple, un très petit siège de district à Lungau, reçoit du travail en transfert d‘un grand siège de district, qui sans cela a beaucoup trop de travail. Pas de problème aujourd'hui, car avec la numérisation, etc., vous avez ces possibilités. Et ainsi, les emplois pour les universitaires ont été sécurisés dans la région reculée de Lungau, dans la province de Salzbourg. Et aussi pour les autres. Je pense donc qu’on doit faire des choses comme ça aujourd'hui. Cela a déjà été mentionné. Et pour l'agriculture, encore un mot. Il y a un de vos collègues (Mme Weber), le professeur Steinicke à Innsbruck. Il a examiné les régions du Tyrol du Sud et du Tyrol, etc., et a noté qu'il y avait pour ainsi dire de nouveaux agriculteurs. Ce ne sont pas des agriculteurs formés pour ainsi dire. Mais ils veulent changer de vie. Reprendre les fermes inoccupées et faire de l'agriculture à leur manière.)

Tobias Moretti:
Na gut, das ist aber wieder was anderes. Das ist ja mehr oder weniger dann eine sehr urbane Vorstellung und eine Sentimentalisierung und von Landidylle in dem Sinne. Aber es gibt natürlich auch Betriebe, Landwirtschaftsbetriebe, die wirklich funktionieren. Und da braucht es eine Infrastruktur und und und. Und was ich vorher sagen wollte, ganz kurz noch. Ah, Verzeihung (zu Frau Weber) Sie wären jetzt dran. Aber ich wollte nur den sozialen Aspekt erwähnen kurz. Weil immer so getan wird, ja die Landbevölkerung ist wahnsinnig aufgeregt, gerade auch von Journalisten oder Redaktionen. Da wird das Land automatisch nach so einer Wahl in ein rechtes Eck gedrängt. Und der gebildete Städter usw. ja. Das ist ja erst Mal, wenn man in Wien in der U-Bahn fährt, hat man durchaus das Gefühl, dass man nicht immer dort im akademischen Diskurs zu Hause ist. Und zweitens ist es so, dass das soziale Selbstverständnis einfach ein anders ist. Und da muss man jetzt auch mal eine Lanze dafür brechen, weil wir immer von Sozial oder sozialistischen Idealen oder Ideologisierungen reden. Die Leute am Land, die tun ja etwas. Und die anderen die reden manchmal. Das ist zum Beispiel auch ein großer Unterschied. Am Land überlebst du nicht, wenn man quasi nur darüber spricht, sondern man muss auch handeln. Ob das jetzt die Freiwillige Feuerwehr ist, ob das jetzt irgendwie die Bergrettung ist. Ob das jetzt im Sanitätsbereich ist. Ist genau dasselbe. Freiwillige Feuerwehr, da geht es wirklich um Existenzen. Und die fragen nicht nach, was sie bekomme ich, was tue ich. Sondern, du bist gebettet in ein soziales Gefüge. Wie in einer Familie oder so. Und das machen die und das nehmen die Leute auch mit. Wenn sie dort aufwachsen, nehmen sie das, sozusagen als ethische Prämisse für sich selbst mit, auch wenn sie aufs Land gehen. Das vergisst man nicht mehr. Das finde ich eine wahnsinnig wichtige Komponente, weil wir gerade in unserem Beruf immer so viel von Solidarität reden in meinem Umfeld. Aber wenn irgend jemand etwas tun muss wirklich, dann wird das ganz schwierig. Dann ist man irgendwie kompliziert und so. Aber dieser Zugriff der Handlung ist entscheidend für mich.
Eh bien, mais c’est encore quelque chose d’autre. C’est plus ou moins une représentation très urbaine et un sentimentalisme et une idylle campagnarde au sens propre. Mais il y a bien sûr aussi des entreprises, des entreprises agricoles qui fonctionnent vraiment. Et cela nécessite une infrastructure, et, et, et. Et c’est ce que je voulais dire auparavant, tout à fait brièvement. Ah, Pardon (à Mme Weber). Ce serait votre tour maintenant. Mais je voulais seulement mentionner brièvement l’aspect social. Parce que c’est toujours le cas, les populations rurales sont follement énervées, justement par les journalistes ou les rédactions aussi. Là, la campagne est automatiquement poussé après un tel vote vers la droite. Et les citadins instruits, etc. oui. C’est la première fois, quand on voyage à Vienne dans le métro, qu’on a le sentiment, au sens académique, de ne pas être chez soi. Et deuxièmement, c’est ainsi que l’image sociale qu’on a de soi est simplement différente. Et là, maintenant, on doit aussi prendre fait et cause pour cela, parce nous parlons toujours d’idéaux sociaux ou socialistes ou d’idéologies. Les gens à la campagne eux, ils font quelque chose. Et les autres, eux, ils parlent parfois. C’est une grande différence par exemple. A la campagne, tu ne réfléchis pas, si on doit quasiment parler de cela, mais on doit aussi agir. Que ce soit le service des pompiers volontaires, que ce soit maintenant en quelque sorte le sauvetage en montagne. Ou maintenant dans le domaine sanitaire. C’est exactement la même chose. Les pompiers volontaires, là, il s’agit vraiment d’existences. Et ils ne se demandent pas, ce que je reçois d’eux, ce que je fais. Mais tu es dans un tissu social. Comme dans une famille ou quelque chose comme ça. Et ils font cela et les gens emportent aussi cela avec eux. Quand ils grandissent là, ils prennent cela, pour ainsi dire, pour une promesse éthique pour eux-même, même s’ils partent à la campagne. On ne l’oublie plus. Je trouve que cela est un composant follement important, parce que, dans notre profession, nous parlons toujours beaucoup de solidarité dans mon environnement. Mais quand quelqu’un doit vraiment faire quelque chose, alors cela devient tout à fait difficile. Alors, on est compliqué en quelque sorte et ainsi de suite. Mais cet accès à l’action est crucial pour moi.


Claudia Reiterer:
Die Frage ist nicht letztlich, wie viele im Dorf leben, sondern was sie dort machen. Frau Weber, Sie kamen Ihrer Studie über das Wanderungsverhalten von jungen Freunden in ärmeren ländlichen Regionen in der Steiermark zum Schluss, dass die Frauen das Schicksal des Landes entscheiden. Gehen die Frauen, dann stirbt das Land.
La question n'est pas finalement de savoir combien vivent dans le village, mais ce qu'ils y font. Madame Weber, votre étude sur le comportement migratoire de jeunes amis dans les régions rurales l pauvres de Styrie a conclu que ce sont les femmes qui décident du destin du pays. Si les femmes partent, le pays meurt.

Gerlind Weber:
Das hat ein Bürgermeister gesagt. Die Frauen gehen eher als die jungen Männer. Es gibt Dörfer, wo es 40 Prozent mehr junge Männer als Frauen gibt. Dann sind auch die jungen Männer in einer prekären Situation, wenn das weibliche Gegenüber fehlt. Sie sind potenzielle Partnerinnen und Mütter, das fehlt dann. Aber da muss man sich auch vom Klischee lösen, dass der Heiratsmarkt ein lokaler ist. Der ist ja heute auch ein globaler Heiratsmarkt. Es ist wichtig, zu erkennen, dass die Wanderungsbereitschaft und das Wandern der Frauen ein Verstärker ist. Warum ist das so? Da gibt es mehrere Argumente. Die Frauen machen ambitioniertere Ausbildungswege durch. Sehr viele Stationen unter schwierigen Bedingungen, nur um sich weiterzubilden. Und die Frauen sind oft die Weichenden. Sie wollen oder sollen oft nicht den Hof oder den Gewerbebetrieb übernehmen. Der ländliche Arbeitsmarkt ist im Prinzip männlich. Landwirtschaft und Gewerbe, das ist sehr stark männlich besetzt. Dann haben wir auch das Argument,dass die Frauen oft missinterpretiert werden, wenn sie gehen. Sie sind angefressen, weil dort die Männer das Sagen haben. Aber oft ist es genau das Gegenteil. Die Frauen ziehen oft dem Mann nach, der schon in der Stadt ist. Dass man Stadt und Land gegeneinander ausspielt, da müsste man eher diskutieren über die strukturstarken und die strukturschwachen ländlichen Regionen. Aber manche Gebiete driften ab. Das müsste uns politisch eigentlich sehr stark fordern. Aber die Antworten darauf werden nicht gegeben. Nicht in dieser Differenziertheit.
C'est ce qu'un maire a dit. Les femmes partent plus tôt que les jeunes hommes. Il y a des villages où il y a 40% plus de jeunes hommes que de femmes. Ensuite, les jeunes hommes se trouvent dans une situation précaire lorsque la contrepartie féminine est manquante. Ce sont des partenaires potentiels et des mères, ce qui manque alors. Mais il faut aussi éliminer le stéréotype selon lequel le marché du mariage est un marché local. C'est également aujourd'hui un marché mondial du mariage. Il est important de réaliser que la volonté des femmes d'émigrer et de partir est un facteur d'amélioration. Pourquoi ça? Il y a plusieurs arguments. Les femmes font des parcours de formation plus ambitieux. Très nombreux postes dans des conditions difficiles, juste pour continuer à se former. Et les femmes sont souvent celles qui restent. Souvent, elles ne veulent pas ou ne devraient pas reprendre la ferme ou l'entreprise. Le marché du travail rural est essentiellement masculin. L'agriculture et le commerce, sont très fortement occupés par des hommes. Ensuite, nous avons également l'argument selon lequel les femmes sont souvent mal comprises lors de leur départ. Elles en veulent aux hommes car ils y sont en charge. Mais souvent, c'est tout le contraire. Les femmes suivent souvent le mari qui est déjà en ville. Le fait de jouer à la fois ville et terre les uns contre les autres, on ferait mieux de parler des forces et des faiblesses de structure des régions rurales. Mais certaines zones sont en dérive. Cela exigerait que nous soyons politiquement très forts. Mais les réponses ne sont pas données. Pas dans cette différenciation.

Claudia Reiterer;
Um bei den Frauen zu bleiben, bei den 2018 gemeinten, da gibt es nicht viele Bürgermeisterinnen. Da ist oft die Vereinbarkeit von Familie und Beruf nicht gegeben. Er müsste sehr viel gemacht werden. Es ist eigenartig, dass ich einen männlichen Bürgermeister da frage.
Pour rester sur les femmes, je pense à 2018, il n’y a pas beaucoup de femmes maires. La compatibilité entre la famille et la profession n’est pas souvent donnée. Beaucoup devrait être fait. C’est particulier que je demande cela à un maire homme.

Georg Willi:
Die Frauen sind im Schnitt besser ausgebildet heute als Männer. Es gibt doch mehr Uni-Absolventinnen als Absolventen. Die Zeit kommt, wo Frauen mehr Spitzenpositionen erreichen werden. Der Tag wird kommen, da wird sich das ändern.
En moyenne, les femmes sont aujourd'hui plus éduquées que les hommes. Il y a plus de diplômées universitaires femmes que d‘hommes. Le temps vient où les femmes vont atteindre plus de postes de haut niveau. Le jour viendra où cela changera.

Claudia Reiterer:
Die Frauen lassen sich das auch nicht mehr gefallen. Aber die Frauen brauchen Umstände wie etwa Kinderbetreuung. Wenn es die nicht gibt, dann gibt es weniger Frauen. Wenn es keine Kinderbetreuung am Nachmittag gibt, dann ziehen die Frauen nicht zurück aufs Land, wenn sie eine Familie gründen. Wie soll man das durchbrechen?
Les femmes n’encaissent plus cela non plus. Mais les femmes ont besoin de circonstances comme des garderies d’enfants. S’il n’y en a pas, alors il y a moins de femmes. S’il n’y a pas de garderies d’enfants l’après-midi, alors les femmes ne reviennent pas à la campagne, quand elles fondent une famille. Comment peut-on enrayer cela?

Georg Willi :
Wir müssen schauen, dass man die notwendige Infrastruktur im Dorf erhält, sonst geht die Frau in die Stadt. Der Mann geht ja oft in die Stadt arbeiten und kommt wieder heim. Die Frau ist gut ausgebildet, findet aber keinen Arbeitsplatz im Dorf. Sie soll auf die Mutter schauen und die Kinder pflegen. Geschäfte sperren zu, den Friseursalon gibt es auch nicht. Was tut sie den ganzen Tag, bügeln und waschen? Das möchte ich jetzt überziehen, um klarzumachen, wie wichtig es ist, dass die Strukturen am Land erhalten bleiben. Wir wollen auch Kleinschulen am Land erhalten.
Nous devons veiller à obtenir les infrastructures dans les villages, sinon, la femme part en ville. Souvent, le mari part travailler en ville et revient à la maison. La femme est bien formée, mais ne trouve aucun emploi dans le village. Elle doit s’occuper de la mère et soigner les enfants. Les magasins ferment et il n’y a pas non plus de salon de coiffure. Que fait-elle toute la journée, repasser et laver? Je voudrais maintenant souligner cela, Je voudrais en parler maintenant pour préciser l’importance de la préservation des structures dans le pays. Nous voulons aussi avoir des écoles maternelles à la campagne.

Claudia Reiterer:
Was macht man, wo es kein Vereinsleben mehr gibt, wo die Schule geschlossen ist, es keine Bank gibt?
Que fait-on, là où il n’y a plus aucune vie associative, où l’école est fermée, où il n’y a aucune banque?

Georg Willi
Dort gibt es nur noch Kooperationen. Diese Schrumpfung, das haben auch Sie in einem Vortrag dargestellt, damit umzugehen lernen. Nicht sagen, es ist alles verloren. Man muss die Dinge eben sehen und anpacken.
Là, il y a encore seulement les coopérations. Vous avez également présenté cette réduction dans une conférence, pour apprendre à la gérer. Ne pas dire que tout est perdu. On doit juste regarder les choses et s’y mettre.

Claudia Reiterer:
Diese Politik des Schrumpfens ist wichtig. Politik beschäftigt sich in erster Linie immer mit Wachstum. Wie könnte die richtige Politik des Schrumpfens aussehen?
Cette politique de réduction est importante. La politique est toujours principalement concernée par la croissance. À quoi pourrait ressembler la bonne politique de réduction?

1416 appréciations
Hors-ligne
Franz Schausberger:
Wenn man in die Gemeinden hineinschaut, hängt es immer von Personen ab, die das in
die Hand nehmen, Wir haben bei unserer Konferenz im früheren Ost-Deutschland gesehen, in einer Gegend, wo Gemeinden zugesperrt werden, wir haben eine Gemeinde gesehen, wo der Bürgermeister das in die Hand genommen hat. Er hatte ein großes Kultur- und Sozialzentrum
errichtet. Das läuft jetzt in einer Weise, dass er selber überrascht  ist. Das hängt halt immer von Leuten ab. Das ist eine Frage des Umdenkens. Es geht nicht nur darum, dass man im Moment etwas einspart, aber dafür muss der Bürger dann Hunderte Kilometer fahren, dass er das Gleiche Bekommt, das er zuerst vor Ort bekommen hat. Aber wir können nicht wieder die Bezirksgerichte in die Bezirke geben, aber wir können Alternativen suchen. Ganz wichtig scheint mir der Verkehr zu sein, die Anbindung. Wenn vor allem die Frauen die Möglichkeit nicht haben, relativ schnell in den städtischen Bereich zum Einkaufen zu fahren, dann werden sie sagen, dann gehen wir gleich weg.
Si l’on regarde dans les communes, cela dépend toujours des personnes qui prennent cela en main. Nous avons vu, lors de notre conférence dans l’ex-Allemagne de l’Est, dans une région, où les communes sont fermées, nous avons vu une commune où le maire a pris cela en main. Il a créé un grand centre culturel et social. Cela fonctionne d’une façon qui l’a lui-même surpris. Cela dépend toujours des gens. C’est une question d’approche différente. Il ne s’agit pas seulement de voir pourquoi on doit actuellement épargner quelque chose, mais de pourquoi le citoyen doit alors faire une centaine de kilomètres pour obtenir la même chose que ce qu’il avait avant sur place. Mais nous ne pouvons pas remettre les tribunaux de districts dans le district, mais nous pouvons chercher des alternatives. Ce qui me semble tout à fait important, c’est le trafic, les liaisons. Si par dessus tout, les femmes n’ont pas la possibilité d’aller relativement vite dans les zones urbaines pour faire leurs courses, alors, elles diront, nous partons tout de suite. 

Claudia Reiterer :
Die Politik des Schrumpfens - gibt's die? (Gerlind Weber schüttelt den Kopf und verneint)
Il n’y a pas de politique de réduction? (Gerlind Weber hoche la tête et dénie) 

Franz Schausberger :
Generell nicht, das kann man so nicht sagen.
Pas en général, on ne peut pas dire cela ainsi. 

Tobias:
Das ist ein logistisches Problem…..
C’est un problème logistique… 

Gerlind Weber:
Ich wollte nur sagen, die Politik des Schrumpfens gibt es nicht. Das ist ein No Go – politisch, sozusagen. Weil wir in einer von Wachstum getriebenen Gesellschaft und Wirtschaft  leben und wenn Sie jemand sagen: Schrumpfe dich sozusagen bis zur Nichtexistenz, dann ist es absolut ein
Selbstmordkommando aus politischer demokratischen Sicht. Aber trotzdem glaube ich, es muss das geben. Denn das ist auch eine Illusion zu glauben, dass der Status quo wirklich in jedem Dorf zu halten ist.
Je voulais seulement dire qu’il n’y a pas de politique de dégraissage. C’est une politique de „NE PAS ALLER“ pour ainsi dire. Parce que nous vivons dans une société et une économie fondées sur la croissance, et si vous dites à quelqu'un: Réduisez-vous à l'inexistence, c'est absolument un commando suicide au sens de démocratie politique. Mais malgré tout, je crois qu’il doit y avoir cela. Parce que c’est aussi une illusion de croire que le status quo doit vraiment être maintenu dans chaque village. 

Claudia Reiterer:
Aber wie wird das praktisch aussehen, wenn Sie es sagen. Was müsste es da geben?
Mais comment cela paraîtra-t-il en pratique, si vous le dites. Que devrait-il y avoir là?

Gerlind Weber:
Also im Prinzip müsste es mal das Eingeständnis geben, dass es hier keine Zukunft gibt. Also die meisten sind ohnedies schon gegangen. Und die zurück bleiben, da würde ich sagen, da ist es einfach menschlich, dass man wartet, bis die eben auch zum Beispiel dann in ein Altersheim oder in ein betreutes Wohnen gehen. Aber dass man dann sagt, so und dieser Ortsteil und dieser  Gemeindeteil wird jetzt faktisch aufgelassen. Dann muss man sich fragen, wie lassen wir ihn auf? Tun wir ihn einfach sozusagen von der Natur wieder zurück erobern lassen? Das ist ja in der Geschichte oft passiert. Oder wickeln wir das ab, indem wir sagen, das ist es uns volkswirtschaft-lich wert, dass hier nicht irgend welche Ruinen stehen, sondern wir tun das ganz geordnet zum Beispiel nieder reissen.
Donc, en principe, il faut admettre qu’il n’y a pas d’avenir ici. Donc, la plupart d'entre eux sont déjà partis de toute façon. Et ceux qui restent, je dirais, parce que c’est simplement humain, qu’on attend jusqu’à ce qu’ils aillent, par exemple, ensuite dans une maison de retraite ou dans un centre gériatrique. Mais cela dit, alors, ce district et cette partie de la communauté sont maintenant en fait abandonnés. Ensuite, vous devez vous demander: qu’en faisons-nous?. Allons-nous simplement lui permettre d'être conquis par la nature, pour ainsi dire? C'est souvent arrivé dans l'histoire. Ou finissons-nous en disant qu'il est économiquement intéressant pour nous de ne pas avoir de
ruines ici, mais plutôt de les démolir de manière parfaitement ordonnée, par exemple.

Tobias:
Aber meinen Sie nicht…….
Mais ne voulez-vous pas dire… 

Gerlind Weber:
Darf ich nur noch kurz sagen. Wir haben wirklich lange versucht, eine Forschungsarbeit zu lancieren, indem wir sagen, welche Fälle gibt es überhaupt, wo man sagt, da ist keine Nachnutzung mehr möglich ist, weil es keine Nachfrage mehr danach gibt? Und niemand hat uns das finanziert, weil das einfach gar nicht gewünscht ist, dass man so weit geht und so konsequent sagt: Ja manches  ist einfach nicht mehr am Leben zu erhalten.
Puis-je encore dire brièvement : Nous avons vraiment cherché longtemps à lancer un travail
de recherche, en indiquant quels sont les cas, où l’on dit, là, il n’y a pas de réutilisation possible car il n’y a plus de demande? Et personne ne nous a
financés, car il n’est simplement pas du tout souhaité que l’on aille aussi
loin et qu’on dise en conséquence: Oui, certaines choses ne doivent simplement
plus être maintenues en vie. 

Tobias Moretti:
Ja wissen Sie, das stimmt schon. Das mag alles sein. Aber ich glaube, dass es weder an logistischen Problemen liegt, sondern eher an gesellschaftspolitischen. Weil, ich habe so das Gefühl, denn wenn ich mir wirklich die letzten Täler anschaue….hier haben wir wirklich in so einer völlig engen Konstellation, da haben wir gar kein Wegzugsproblem. Der diese Problematik hat man eher, in einem urbaneren Bereich, wo sozusagen die Stadt nicht weit weg ist. Aber ich kann mir vorstellen und da wollte ich Sie fragen vorher schon,   dass ich mir vorstellen kann, dass auch durch die ganzen medialen Veränderungen unserer Gesellschaft, unserem Leben, gerade am Land eine Trivialisierung der Lebenskultur eingesetzt hat. Das heißt, dass sie nicht nur, sie leben ja gerne da wo sie sind und da sind sie auch beheimatet. Aber weil Sie die Frauen angesprochen haben, es liegt auch nicht immer an den Bildungsmöglichkeiten. Also bei uns ist das mitnichten
so,  dass eine Frau irgend einen Weg hätte, der schwerer wäre als für einen Mann. Also in der Gegend wo ich bin, auf keinen Fall. Aber das Problem liegt auch daran, dass sie weg gehen, weil im
Allgemeinen die geschlechterspezifische Rangordnung oder eine Perspektive so zu zementiert. Und dass die Trivialisierung der heutigen Zeit, das betrifft beide Geschlechter. Die jungen Burschen gleich wie die jungen Mädchen. Dass sie das Gefühl haben, sie müssen, sie können die Welt erobern, ohne dass sie in irgend einer Form etwas dafür tun. Und da bildet natürlich die Stadt irgendwie zumindest eine Illusion dafür. Und das ist eine gefährliche Entwicklung, finde ich. Weil gerade ein Handwerk ist ja wirklich eine der Säulen unserer Gesellschaft. Oder auch diese Hierarchie, dass wir Gesellschaftsstrukturen haben, die Bestand haben. Und plötzlich bricht das irgendwie zusammen.
Oui, vous savez, c'est vrai. C'est peut-être tout. Mais je crois que ce ne sont pas des problèmes de logistique, mais plutôt socio-politiques. Parce que j'ai le sentiment, parce que si je regarde vraiment les dernières vallées ... Ici, nous sommes vraiment dans une configuration tellement étroite, parce que nous n'avons pas de problème de déplacements. Le problème se situe davantage dans une zone plus urbaine, où, pour ainsi dire, la ville n'est pas loin. Mais je peux me représenter et je voulais déjà vous le demander auparavant – que je peux imaginer aussi qu’au travers de tous les changements médiatiques de notre Société, de notre vie, cela a amené justement une banalisation de la vie culturelle à la campagne. Cela signifie, que non seulement, ils aiment vivre là
où ils sont et là où ils sont aussi chez eux. Mais parce que vous avez parlé des femmes, cela n’est pas non plus toujours lié aux possibilités de formation. Donc, ce n’est pas le cas chez nous, qu’une femme ait un chemin qui serait plus difficile que pour un homme. Donc, dans la région où je suis, en aucun cas. Mais le problème se trouve aussi dans le fait, qu’elles partent, parce qu’en
général un classement ou une perspective specifico-sexiste le cimente.  Et la banalisation de l’époque actuelle concerne les deux sexes. Les jeunes garçons comme les jeunes filles. Ils ont le
sentiment, qu’ils doivent, qu’ils peuvent conquérir le monde, sans qu’ils fassent quelque chose pour cela de quelque manière que ce soit. Et là, la ville forme bien sûr en quelque sorte au moins une illusion pour cela. Et je trouve que c’est un développement dangereux. Parce que justement un métier est vraiment un des piliers de notre société. Ou aussi cette hiérarchie que nous avons des structures sociales durables. Et soudain, en quelque sorte, tout cela s’effondre. 

Sabine Scholl:   
Das gibt es in der Stadt genauso.
Il y a cela aussi exactement dans la ville. 

Tobias Moretti:
Ganz genau so.
Tout à fait pareil.  

Sabine Scholl:
Sie haben gesagt, es gibt bestimmte Regionen am Land, wo Arm und Reich auseinanderdriften. Das gibt es genauso in der Stadt, nur viel stärker. Sie sagen, man will es sich leicht machen, man sieht im Fernsehen, man wird leicht berühmt. Das gilt für fast alle - Jugendliche am Land wie in der Stadt. Und in der Stadt gibt es dafür auch keine Lösung. Ich habe viel mit jungen Leuten zu tun. Es gibt tatsächlich eine neue Entdeckung des Handwerks. Dass man auch etwas mit den Händen wieder produziert und diese alten Handwerkewieder belebt.
Vous avez dit qu'il y a certaines régions à la campagne où les pauvres et les riches se séparent. C'est la même chose en ville, mais en beaucoup plus fort. Ils disent, on peut vous rendre les choses faciles, on le voit à la télévision, on devient facilement célèbre. Cela concerne presque tout le monde - les jeunes de la campagne et de la ville. Et dans la ville, il n'y a pas de solution. J'ai
beaucoup à faire avec les jeunes. Il y a en effet une nouvelle découverte de l'artisanat. Que l’on produise quelque chose de nouveau avec les mains et que l’on redonne vie à ces vieux métiers. 

Claudia Reiterer:
Ich finde, dass in Berlin viele wieder ein Handwerk machen, auch nach dem Studium. Es gibt eine Gruppe in Wien, die nicht mehr einheimisch sind, aber Kontakt nach Hause halten. Die sagen, es ist wichtig, ein innovatives Netzwerk von kleinen Städten zu bilden.
Je trouve que beaucoup à Berlin font de nouveau un travail manuel, même après avoir terminé leurs études. Il existe à Vienne un groupe qui n'est plus autochtone mais qui maintient le contact avec la maison. Ils disent qu'il est important de former un réseau innovant de petites villes. 

Franz Schausberger :
Das ist der Begriff der Ausheimischen. Wir stellen fest, dass vielfach Innovation von außen kommt, von solchen Ausheimischen. In Österreich haben wir aber noch keine Gemeinde, die zugesperrt hat, nicht einmal einen Ortsteil. Nur ich glaube, es gibt Möglichkeiten. Ich möchte in die Zukunft schauen. Es gibt Möglichkeiten, aber dafür brauchen wir Innovation. Wir brauchen für jede
Gemeinde ein eigenes Konzept. Und die gibt es. In Südtirol gab es 2006 12 Geisterorte, jetzt sind es noch zwei, die anderen wurden wiederbelebt.
C'est le concept de la population locale Nous constatons que l'innovation vient souvent de l'extérieur, de la population locale. En Autriche, cependant, nous n'avons pas de commune qui a fermé, pas même un quartier. Je pense seulement qu'il y a des possibilités. Je veux regarder vers le futur. Il y a des possibilités, mais nous avons besoin d'innovation pour cela. Nous avons besoin d'un concept différent pour chaque commune. Et ils existent. Dans le Tyrol du Sud, en 2006, il y avait 12 villes fantômes, il y en a encore deux maintenant, les autres ont été ramenées à la vie. 

Claudia Reiterer:
War das das Netzwerk Südstern?
Est-ce que c’est le réseau Etoile du Sud?  

Franz Schausberger:
Nein, das war das nicht. Aber wie wurden die Geisterstädte wiederbelebt? Alte Bauernhöfe wurden gekauft. Manche Leute sind jetzt einen Teil der Woche dort und haben das wiederbelebt. Man müsste jede Gemeinde ansehen und für jede ein eigenes Konzept ausarbeiten. Da müssen alle zusammenwirken - das Land, die Bewohner. Ich möchte sagen, dass ich eher optimistisch bin, dass wir positiv bleiben. Es gibt Möglichkeiten, diesem Trend entgegenzuwirken. Wir werden ihn nicht aufhalten können und wir sollen es auch nicht erzwingen, dass die Leute bleiben. Aber wir sollten schauen, dass andere zurückkommen, die innovativ sind.
Non, ce n'était pas ça. Mais comment les villes fantômes ont-elles été ramenées à la vie? Les anciennesfermes ont été achetées. Certaines personnes sont présentes pendant une partie
de la semaine et les ont réanimées. Il faudrait examiner chaque commune et développer son propre concept pour chacune d’elles. Tout le monde doit travailler ensemble - la terre, les habitants. Je voudrais dire que je suis plutôt optimiste, que nous restons positifs. Il existe des moyens pour contrer cette tendance. Nous ne pourrons pas l'arrêter et nous ne devrions pas forcer les gens à rester. Mais nous devrions regarder que d’autres personnes, qui sont novatrices, reviennent.

Gerlind Weber:
Wenn es die Menschen vor Ort nicht gibt, dann kann niemand diese Konzepte realisieren. Es ist ganz wichtig, dass es hier Menschen sind, die etwas bewegen. Wenn ich einen Ortsteil habe, wo sich nichts mehr bewegt, dann kann ich noch so sehr das Wachstum beschwören. Es gibt die Menschen nicht, die diese Trendwende herbeizuführen imstande sind. Die jungen gut Ausgebildeten gehen weg. Das ist für manche Regionen ein Handicap. Da ist ein Konzept, dass diese Ausheimischen ihr Wissen wieder aufs Land zurückbringen.
S’il n’y a pas personne sur place, alors personne ne peut réaliser ces concepts. Il est très important qu’il y ait ici des gens qui fassent bouger les choses. Si j'ai un quartier où rien ne bouge, alors je ne peux plus rien affirmer pour la croissance. Personne ne peut provoquer ce retournement de tendance. Les jeunes bien éduqués s'en vont. C'est un handicap pour certaines régions. Il existe un
concept selon lequel ces habitants rapportent leurs connaissances à la campagne. 

Georg Willi:
Grau sind hier strukturschwache Regionen 2015. Forscher sagen, wir müssen versuchen, zu dezentralisierten. Wir müssen gewisse Kompetenzzentren bilden, damit nicht immer alles in urbanen Regionen ist. Und ich glaube, wir brauchen wieder Emotion hinter dem Leben am Land. Da ist viel Tolles dabei. In der Stadt mit überhitzten Wohnungen, mit überteuerten Preisen zu leben, ist auch nicht nur toll.Ich will einen guten Mix aus Stadt und Land zusammenbringen. Bei uns
wachsen Probleme aufgrund des Zuzugs. Viele fragen mich, wie ich mir den Quadratmeterpreis leisten kann.
En 2015, les zones grises sont structurellement faibles. Les chercheurs disent que nous devons essayer de décentraliser. Nous devons construire certains centres de compétences afin que tout ne se passe pas toujours dans les zones urbaines. Et je pense que nous avons de nouveau besoin d'émotion derrière la vie à la campagne. Il y a beaucoup de bonnes choses ici. Vivre dans la ville avec des appartements surchauffés, avec des prix trop élevés n’est pas si terrible, je veux réunir un bon mélange de ville et de campagne. Avec nous, les problèmes grandissent à cause de l‘immigration. Beaucoup me demandent comment je peux me permettre le prix au mètre carré.

Sabine Scholl:
Ja ich glaube auch, ich möchte dazu das Berlin bringen. Weil wir auch von den abgestorbenen Regionen gesprochen haben. Zuerst einmal, in Ostdeutschland ist es ja ganz schlimm. Da trifft alles zu, was Sie (Gerlind Weber) gerade gesagt haben. Viele junge Frauen sind seit Zeit der Wende weg gegangen.Und das haben Sie auch gesagt, dass nur mehr Trägheit und Fatalismus herrscht. Und kein Plan, nirgends. Und einen starken Zuwachs von rechter Politik, weil es überhaupt nichts mehr gibt. Aber in der Stadt selbst wird es wirklich immer schwieriger zu leben. Also es driftet auseinander. Die ganz Reichen kaufen sich da ein. Können sich die tollen Wohnungen und ganze Häuser leisten. Und die, die irgendwie nicht so gute Einkommen haben oder nicht diesen familiären
Background, werden irgendwann mal raus müssen und die sehnen sich auch, dass sie einmal befreit sind von diesem Wahnsinn. Berlin hat in kürzester Zeit so aufgebaut. Ich bin 2001 hin gezogen und da war das noch relativ menschlich. Jetzt ist es nicht mehr menschlich, was die Mieten betrifft und alles betrifft. Und alle meine Bekannten leiden...
Oui, je crois aussi,  je voudrais en plus y amener Berlin. Parce que nous avons également parlé des régions mortes. Tout d’abord, c’est très grave en Allemagne de l’Est. Tout ce que vous (Gerlind Weber) venez de dire est vrai. Beaucoup de jeunes femmes sont parties depuis le temps de la réunification. Et vous avez également dit que seulement davantage d'inertie et de fatalisme régnaient. Et aucun plan, nulle part. Et une forte augmentation de la politique de droite, car il ne reste plus rien. Mais dans la ville elle-même, il devient de plus en plus difficile de vivre. Donc, cela se sépare. Les très riches achètent là-bas.Ils peuvent s’offrir de grands appartements et des maisons entières. Et ceux qui, d’une manière ou d’une autre, n’ont pas un revenu aussi élevé ou n’ont pas de tels antécédents familiaux devront en sortir un jour et aspirent également à être libérés de cette folie. Berlin s'est construit en si peu de temps. J'ai déménagé en 2001 et c'était encore relativement humain. Maintenant, ce n'est plus humain en termes de loyers et de tout ce que cela concerne. Et toutes mes connaissances en souffrent... 

Tobias unterbricht: :
Ja,da gibt es aber ein ganz einfaches Mittel. Man muss der sogenannten freien Marktwirtschaft Einhalt gebieten. Das ist einfach. (Alle diskutieren durcheinander). Das geht aber nur im förderalen, im nationalen Sinne. Das kannst du sonst nicht machen. Da wird man sofort gehackt.
Oui, mais il existe un moyen très simple. Il faut arrêter la prétendue économie de marché. C'est facile. (Tout le monde discute confusément). Mais cela n’est possible que dans un sens fédéral, national. Sinon, tu ne peux pas faire cela.  Là, on est tout de suite piraté. 

Claudia Reiterer:
Das macht der Markt. Auch der Tourismus ist nicht immer die Antwort. Wir haben mit dem Bürgermeister von Lutzmannsburg gesprochen. Der sagte, die meisten Menschen hier pendeln aus anderen Gebieten hierher. Auch in Ischgl gibt es eine starke Abwanderung, wo ja auch ein wahnsinnig toller Tourismus ist. Das dürfte nicht unbedingt die Antwort sein.
C'est ce que fait le marché. Le tourisme n'est pas toujours la solution. Nous avons parlé au maire de Lutzmannsburg. Il a dit que la plupart des gens ici font la navette vers d'autres régions. Également à Ischgl, où il y a également un tourisme incroyablement super, il y a un fort exode. Ce n'est peut-être pas nécessairement la solution. 

Tobias Moretti:
Weil kein toller Tourismus ist, deswegen gibt es die Abwanderung wahrscheinlich (Claudia Reiterer und Tobias lachen)
Parce que ce n’est pas un super tourisme, c’est pourquoi les gens partent, probablement (Claudia Reiterer et Tobias rient) 

Gerlind Weber: 
Für die Arbeitsplätze schon. Aber oft sind die Einheimische nicht mehr bereit, dort zu arbeiten. Es gibt das Potenzial an Arbeitsplätzen, aber das kommt nicht mehr an. Daher die Migranten, die das gerne annehmen, weil sie keine anderen Alternativen haben.
Pour les emplois déjà. Mais souvent, les habitants locaux ne veulent plus travailler là-bas. Il y a un potentiel d'emplois, mais ce n'est plus ce qui compte. D'où les migrants qui acceptent volontiers cela parce qu'ils n'ont pas d'autre alternative 

Georg Willi:
Südtirol ist hier schon sehr weit. Wir versuchen, das auf einen Ganzjahrestourismus auszuweiten. Wir haben eine starke Winter-und eine starke Sommersaison. Ich hätte noch gerne eine Saison im Herbst. Es gibt Orte, die stark im Winter sind, die versuchen, ihrem Personal Ganzjahresarbeits-plätze zu bieten und die Zwischensaisonen zu füllen. Dann ist man ist weniger abhängig von
saisonaler Arbeit.
Le Tyrol du Sud est déjà très loin ici. Nous essayons d'étendre cela au tourisme tout au long de l'année. Nous avons un hiver fort et une saison d'été forte. J’aimerais encore avoir une saison en automne. Il y a des endroits qui sont forts en hiver, qui essaient de fournir à leur personnel des emplois toute l'année et de remplir les saisons intermédiaires. Alors, on est moins dépendant
du travail saisonnier. 

Franz Schausberger:
Gestern hat mir jemand im Pinzgau gesagt, von Großveranstaltungen haben wir gar nichts. Aber zum Beispiel der Bauern-Herbst, die Verbindung von Tourismus und Landwirtschaft, die ist nachhaltig und bringt etwas für die Region. Das haben wir in Salzburg, den Bauern-Herbst. Das sind Dinge, die etwas bringen, und nicht nur Strohfeuer.
Hier, à Pinzgau, quelqu'un m'a dit que nous n'avions pas de grands événements. Mais par exemple, le Bauern-Herbst (l’automne de l’agriculteur), la combinaison du tourisme et de l’agriculture, qui est durable et apporte quelque chose à la région. Nous avons cela à Salzbourg, l'automne de l'agriculteur. Ce sont des choses qui apportent quelque chose, pas seulement un feu de paille. 

Sabine Scholl:
Das ist eine Inszenierung für die Touristen, aber es lebt nicht mehr.
C’est une mise en scène pour les touristes, mais cela ne vit plus. 

Gerlind Weber:
Ja und auch im Tourismus spielt sich das ab, was eben diese Stadt-Land-Geschichte, sprich, die einen, die mit der Entwicklung voran laufen und die anderen, die hinten nach hängen. Also die 1 a – Standorte des Tourismus, die haben keine Probleme. Aber die, denen man früher in den 80er-Jahren eingeredet hat, also der Tourismus wird eure Probleme lösen, der ist total zurück gegangen, Ist gar
nicht mehr existent. Und ich glaube auch, dass das Land schauen muss, dass es sich an der  Wissensökonomie anhängt. Und da ist eben die große Chance – wäre- wird aber in dieser wird aber in dieser Form wahrscheinlich nicht gespielt, dass man zum Beispiel die 5G-Technik zuerst aufs Land bringt, damit die eben Arbeitsplätze kreieren könnten, die heute traditionell städtisch sind.
Also das wäre das. Aber das geht nach sichtlich ökonomischen Überlegungen: Um so dichter der Raum, also der dichteste wird zuerst bedient.
Oui, c'est ce qui se passe avec cette histoire de ville-campagne, c'est-à-dire ceux qui progressent avec le développement et les autres qui sont en retard. Donc, les sites de tourisme de première qualité qui n'ont aucun problème. Mais ceux à qui on a dit dans les années 80 que le tourisme résoudrait leurs problèmes, ont complètement disparu, n’existent plus. Et je crois aussi que le pays doit regarder à s‘attacher à l'économie du savoir. Et il y aurait une grande chance - mais cela ne se jouera probablement pas sous cette forme, que, par exemple, on amène d’abord la technologie 5G à la campagne, de façon à créer des emplois qui sont traditionnellement urbains aujourd'hui. Donc, ce serait cela. Mais c’est ce qui va de soi après des considérations économiques évidentes: plus l’espace est dense, plus le service le plus dense est servi en premier. 

Tobias Moretti:
Eine sehr gute Antwort. (Alle reden durcheinander) Und das zweite ist ja, weil sonst als Alternativen gibt es ja mehr oder weniger nur die ganz  grausamen Gewerbegebiete, die ja mehr oder weniger eine ländliche Struktur urbanisieren  und völlig aushebeln. Man kauft überall das Gleiche und das verstehe ich ja gar nicht. So ein Berufspolitiker wird wahrscheinlich vielleicht jubeln, weil es so was gibt wie Arbeitsplätze.  Aber ich glaube das gar nicht. Mir kommt vor, das gibt es ja gar nicht. Wenn ich in einem Ortsteil so ein Gewerbegebiet habe und 10 Kilometer weiter, wer kauft dort was? Das gibt es ja nicht mehr. Man bekommt eh überall das Gleiche. Also sozusagen, diese Strukturen und man verliert auch viel ländlichen Raum dadurch. 
Une très bonne réponse (tous parlent en même temps) Et la deuxième est, parce sinon, en guise d'alternative, il n’y a plus ou moins que les horribles parcs d'activités commerciales qui urbanisent et déstabilisent une structure rurale. Vous achetez la même chose partout et je ne comprends pas du tout . Un politicien de carrière va peut être  applaudir parce qu'il y a des emplois, Mais je n'y crois pas. Il me semble que ça n'existe pas. Si j'ai un tel parc d'activités dans un district et un autre 10 kilomètres plus loin, qui achète quelque chose là-bas? Cela n'existe plus. On a la même chose partout. Donc, pour ainsi dire, ces structures et on perd aussi au travers de cela beaucoup d’espace rural. 

Gerlind Weber:
Da hat sich Österreich sehr versündigt. Das muss man wirklich sagen.
L'Autriche a  beaucoup à se reprocher. On doit vraiment dire cela. 

Tobias Moretti:
Unfassbar. Natürlich auch, durch dass mehr oder weniger die Gemeinden angewiesen sind,
sozusagen auf die Steuereinnahmen.
Incroyable. Bien sûr, de plus en plus, les communautés dépendent, pour ainsi dire, des recettes fiscales. 

Franz Schausberger:
Es gibt Gott sei Dank eine Gegenbewegung. Wir haben die höchste Dichte an Einkaufszentren in Österreich und die Dorfzentren sind leer. Einen Satz dazu,was ganz entscheidend ist: Das ist die Versorgung mit schnellem Breitband.  Die Mehrheit der Bürgermeister haben mir erklärt, dass sie Lücken in ihren Gemeinden haben. Dann kann ich nicht verlangen, dass ich Ein-Mann-Unternehmen oder Start-ups dorthin bringen, wenn ich kein schnelles Internet habe. Heureusement, il y a un contre-mouvement. Nous avons la plus grande densité de centres
commerciaux en Autriche et les centres de villages sont vides. Une phrase sur ce qui est crucial: Il s’agit de la fourniture du haut débit rapide. La majorité des maires m'ont dit qu'ils avaient des lacunes dans leurs communes. Ensuite, je ne peux pas exiger que j'emmène des entreprises individuelles ou des start-up si je n'ai pas un accès rapide à Internet. 

Georg Willi:
Wir sind eine wissensbasierte Gesellschaft. Wir brauchen dafür Infrastruktur. In den Städten zahlen das die Telekom-Firmen.Am Land muss man das mit öffentlichem Geld stützen.
Nous sommes une société de la connaissance. Nous avons besoin d'infrastructures pour cela. Dans les villes, cela est payé par les entreprises de télécommunications. A la campagne, on doit le faire avec des fonds publics. 

Claudia Reiterer:
Woran liegt das dann?
A quoi cela tient-il alors?  

Georg Willi:
Es gibt keine Partei, die sich nicht dem Kampf gegen die Landflucht verschreibt. Dass letztlich die ganz Wichtigen doch in der Hauptstadt sitzen. Die einen sitzen in Wien, die anderen in Innsbruck, die Dritten in Graz. Die sagen, dann schau ich doch ein bisschen auf mich. Wir wachsen in Innsbruck zu schnell. Die plus 33 Prozent fangen wir hoffentlich ein bis 2050. Wir brauchen hier eine wirkliche Allianz und eine neue Emotion, dass das Leben am Land große Reize hat. Man wird es schon hinbringen, dass man beide Welten vernetzt.
Il n'y a aucun parti qui ne s'engage pas à lutter contre l'exode rural. Que, après tout, les plus importants se situent pourtant dans la capitale. Certains sont à Vienne, les autres à Innsbruck, les troisièmes à Graz. Ils disent, alors je vais m’occuper un peu de moi. Nous grandissons trop vite à Innsbruck. Nous espérons avoir 33% de plus d'ici 2050. Nous avons besoin d'une véritable
alliance et d'une nouvelle émotion, à savoir que la vie à la campagne présente de grands attraits. Il suffira de connecter les deux mondes. 

Claudia Reiterer :
Ziehen Sie wieder aufs Land nach dieser Stunde?
Retournez-vous à la campagne après cette heure?  

Sabine Scholl:
Wenn es in der Nähe von Menschen ist, die ich gerne habe und es eine gute Gemeinschaft gibt mit denen und eine gute Anbindung. Ich bin keine Autofahrerin. Aber ich kann es mir immer mehr vorstellen.
Si c’est à proximité des gens que j’aime et qu’il y a une bonne communauté avec eux et une bonne relation. Je ne conduis pas. Mais je peux l’imaginer de plus en plus. 

Claudia Reiterer:
Herr Moretti, zum Abschluss .Wenn Sie sagen würden, nachdem Sie das alles gehört haben. Was wären jetzt wirklich die wichtigsten drei Schritte, um diese Kluft, wo Sie sagen,  die gibt es nicht in der Form. Aber dass sie nicht größer wird?
Monsieur Moretti, pour conclure, si vous voulez bien, après avoir entendu tout cela. Quelles seraient vraiment les trois étapes les plus importantes pour combler cet écart lorsque vous dites qu’il n’y a pas cela dans la forme. Mais qu’il ne devienne pas plus important?
 
Tobias Moretti:
Ja also (bläst) Ich für mich, es ist schon die Schlussrunde, aber ich habe eigentlich eine Frage vermisst. Weil es ging jetzt ja um Zuzug, Abzug usw. hin und her. Landflucht. Ich vermisse so ein bisschen den Dialog zwischen einer urbanen Gesellschaft und einer ländlichen Struktur auf Augenhöhe. Ich finde, dass die ländliche Struktur eine sehr empirisch veranlagte ist. Es ist sehr
sehr wichtig und auch im Selbstverständnis ehrlich, der Gegensatz zu diesen behaupteten merkwürdigen Paragebilden, die es so an Behauptungen gibt. Und ich finde, dass dieses gegenseitige Sich-ernst-nehmen dazu führt, dass diese Kluft letztendlich auch nicht, weder politisch, noch gesellschaftlich politisch manipuliert oder ausgenutzt werden kann. Das würde ich mir wünschen.
Oui, donc (il souffle) Pour moi, c'est déjà le round final, mais j'ai en fait raté une question. Parce qu’il s’agit en fait d’immigration, de retrait, d’exode rural, etc..  Il me manque un peu le dialogue entre une société urbaine et une structure rurale d'égal à égal. Je pense que la structure rurale a un certain sens pratique. C’est très, très important et aussi dans la compréhension honnêtement, la
contradiction à ces prétendument étranges défilés, ainsi invoqués. Je trouve que, cette façon de se prendre réciproquement au sérieux conduit au fait que cette brèche ne peut en fin de compte être manipulée ou exploitée ni politiquement, ni socialement. C’est ce que je souhaiterais. 

Sabine Scholl:
Eindeutig,da bin ich dabei.
Clairement, je suis d'accord. 

Claudia Reiterer:
Der Zukunftsforscher Daniel Dettling glaubt: Urbanisierung und Regionalisierung werden verschmelzen. Er nennt das Glokalisierung. Wir sind global unterwegs, lokal daheim. Aufs Land ziehen ist kein Umzug mehr zurück in die Provinz, sondern nach vorne in die Zukunft. Genaue Zahlen zu den Ergebnissen der Südtirol-Wahl sehen Sie dann morgen in der ZiB. Ich danke meinen Gästen für die Diskussion, Ihnen daheim fürs Zusehen. Reden Sie darüber! Hier folgt der dokFilm "Nie genug Körperkult in sozialen Medien" Auf Wiedersehen!
Le futurologue, Daniel Dettling,  pense que l'urbanisation et la régionalisation vont fusionner. Il appelle cela glocalisation. Nous voyageons dans le monde entier, localement chez nous. Partir de la campagne n’est plus un retour dans la province, mais un avenir. Vous verrez les chiffres exacts des résultats des élections du Tyrol du Sud demain dans le ZiB. Je remercie mes invités pour la discussion, vous à la maison de nous avoir regardés. Parlez-en! Voici le documentaire "Jamais trop de culte du corps dans les médias sociaux" Au revoir! 
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