TOBIAS MORETTI

TOBIAS MORETTI

"Il canto sospeso" (Salzbuger Festspiel 25/07/24)

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Salzburger Festspiele 2024
Nono & Dallapiccola mit dem RSO Wien

Sprecher:
Il conto sospeso, für Sopran, Alt und Tenor Solo, gemischtem Chor und Orchester. Letzte Briefe zum Tode Verurteilter aus dem europäischen Widerstand.

Briefe von Tobias gelesen

nAnton Popov, 26 Jahre, Lehrer und Journalist: Stammt aus einer Familie politisch Verfolgter, veröffentlichte Erzählungen und Gedichte. Er wurde am 23. Juli 1943 in Sofia hingerichtet.Zentralgefängnis am Vorabend, 22. Juli.
"Liebe Mama, lieber Bruder, liebe Schwester. Ich sterbe für eine Welt, die mit so starkem Licht, solcher Schönheit strahlen wird, dass mein eigenes Opfer gar nichts ist. Tröstet euch im Gedanken, dass für sie Millionen von Menschen in tausenden von Kämpfen und auf Barrikaden an Kriegsfronten gestorben sind. Tröstet euch im Gedanken dass ich für die Gerechtigkeit sterbe. Tröstet euch im Gedanken, dass unsere Ideen siegen werden. Anton."

Andreas Likourinos: Schüler, 14 Jahre alt. Geboren in Kallithea, Athen. Ohne Prozess am 5. September 1943 in Kaisariani hingerichtet.
"Papa, Sie bringen mich nach Kaisariani für die Hinrichtung, zusammen mit sieben anderen Verhafteten.Ich bitte dich sehr, verständige ihre Familien. Betrübe dich nicht, ich sterbe für die Freiheit und das Vaterland. Andreas"

Elefthèrios Kiossès: 19 Jahre alt. Student der Literatur und Philosophie. Am 5. Juni 1942 in Kaisariani als Geisel enerschossen.
"Liebe Mama, Papa und Schwesterchen. Heute am 5. Juni 1942 werden sie uns fusilliert. Wir sterben als Männer für das Vaterland. Ich leide durchaus nicht und darum will ich auch nicht, dass ihr leidet. Ich will keine Klagen und keine Tränen, habt Geduld. Ich wünsche euch, dass ihr glücklich seid und euch meinetwegen nicht betrübt. Grüße von ganzem Herzen an alle. Wir sind unseren Ahnen und Griechenlands würdig. Ich zittere gar nicht und ich schreibe euch aufrecht meinen Füßen stehend. Ich atme zum letzten Mal die wohl riechende hellenische Luft unter dem Hymethus. Es ist ein wunderbarer Morgen. Wir haben kommuniziert und haben uns auch mit Kölnisch Wasser besprengt, das einer in seiner Tasche hatte. Lebewohl, Griechenland, Mutter der Heroen."

Konstantinos Sirbas: 22 Jahre alt, Friseur. In Gegenwart seines Vater auf dem Hauptplatz in Trikala am 18. April 1944 gehängt.
"Mein verehrter Vater, in zwei Stunden werden sie mich auf dem Platz aufhängen, weil ich ein Patriot bin. Da kann man nichts machen. Sei nicht verbittert, Vater, so war es mir beschieden. Ich sterbe in Gesellschaft. Lebewohl. Auf Wiedersehen in der anderen Welt. Ich erwarte euch und der Tag, wenn ihr kommen werdet, wird ein Festtag sein. Meine Kleider holt bei der Polizei. Meine Brieftasche enthielt nichts, aber sie ist neu. Nimm du sie bitte, Papa. Erinnere dich daran, dass dein Sohn geht, darüber erbittert, dass er die Glocken der Freiheit nicht hören wird. Es stand geschrieben, dass ich im April sterbe. Kostas."

Chaim: 14 Jahre, Bauernsohn, geboren in Galizien. Er wurde bei einer Razzia aufgegriffen und mit tausenden anderen jungen Juden in das Lager Pustkow gebracht und dort getötet. Der durch den Stacheldraht gesteckte Brief wurde von einem Bauern gefunden und den Eltern des Jungen übergeben.
"Meine lieben Eltern, wenn der Himmel Papier und alle Meere der Welt Tinte wären, könnte ich euch mein Leid und alles, was ich rings um mich sehe, nicht beschreiben. Das Lager befindet sich auf einer Lichtung. Vom frühen Morgen an, treibt man uns in den Wald zur Arbeit. Meine Füße bluten, weil man mir die Schuhe weggenommen hat. Den ganzen Tag arbeiten wir fast ohne zu essen und nachts schlafen wir auf der Erde. Auch die Mäntel hat man uns weggenommen. Jede Nacht kommen betrunkene Soldaten und schlagen uns mit Holzstücken und mein Körper ist schwarz von blutunterlaufenen Flecken, wie ein angekohltes Stück Holz. Bisweilen wirft man uns ein paar rohe Karotten oder eine Runkelrübe hin. Aber es ist eine Schande. Hier prügelt man sich um ein Stückchen oder ein Blättchen zu erwischen. Vorgestern sind zwei Buben ausgebrochen. Da hat man uns in eine Reihe gestellt und jeder Fünfte in der Reihe wurde erschossen. Ich war nicht der Fünfte, aber ich weiß, dass ich nicht lebend von hier fortkomme. Ich sage allen nun Lebewohl und weine."

Esther Srul: Im September 1942, wurden diejenigen der siebzehntausend Einwohner von Kovel in Wollnie, die noch nicht getötet worden waren, in die Synagoge gesperrt. Gruppenweise wurden die Gefangenen herausgelassen und erschossen. Eine Frau überlebte und wurde wahsinnig. In den Trümmern der Synagoge fand man Botschaften in Jedischer Sprache:
"Die Tore öffnen sich und da sind sie, unsere Mörder. Schwarz gekleidet. An ihren schmutzigen Händen tragen sie weiße Handschuhe. Paarweise jagen sie uns aus der Synagoge. Liebe Schwestern und Brüder, wie schwer es ist vom schönen Leben Abschied zu nehmen. Die ihr am Leben bleibt, vergesst nie unsere unschuldige kleine jüdische Straße. Schwestern und Brüder. Rächt uns an unseren Mördern. Esther Srul, ermordet am 15. September 1942.'

Ljuba Schewtzowa: Mitglied der Jugendgruppe, Moldavia Guarzia. Wurde von den Deutschen verhaftet und gefoltert. Am 7. Februar 1943, wurde sie eine Woche vor der Befreiung Krasnodons durch die SS getötet.
"Lebwohl Mutter, deine Tochter Lioubka geht fort in die feuchte Erde.

"Irina Malozon: Mitglied der Jugendorganisation Komsomol. Verteilte Material, das ihr Onkel, der gleiche an den der Brief gerichtet, verfasste. Übte im Widerstand Verbindungstätigkeiten aus. Wurde von den Deutschen gefangen genommen und getötet.
"Lieber Onkel, ich habe keine Angst vor dem Tod. Es tut mir bloß leid, nur so kurz gelebt und wenig für mein Land getan zu haben. Onkel, jetzt habe ich mich ans Gefängnis gewöhnt. Ich bin nicht allein. Wir sind viele. Onkel, deswegen habe ich keine Angst vor dem Tod. Sag Mutter, sie soll nicht weinen. Ich hätte ohnehin nicht lange mit ihr gelebt. Mutter soll das Geld verstecken, sonst stehlen es die Deutschen. Leb wohl, deine Nichte. Irina."

Eusebio Giambone: 40 Jahre alt, Maschinensetzer. Geboren in Monferato Asti. Beteiligte sich mit Gramsci und Parodi an der Besetzung von Fabriken. 1923 zur Auswanderung nach Frankreich gezwungen. Aus Frankreich ausgewiesen, kehrte er nach Turin züruck und schloss sich dort der Widerstandsbewegung an. Am 5. April 1944 von einem Exekutionschor der republikanische Nationalgarde Guardian National Republicana auf dem Nationalen Schießplatz Martinetto in Turin hingerichtet.
"Nach wenigen Stunden, werde ich mit Sicherheit nicht mehr sein. Aber sei gleichwohl versichert, dass ich ruhig und gefasst vor dem Exekutionschor stehen werde. So wie ich jetzt bin. Wie ich es während jener zwei Tage eines Scheinprozesses war und wie ich es war bei der Verkündung des Urteils. Denn ich wusste schon zu Beginn des Prozesses, dass das Ergebnis ein Todesurteil sein würde. Sind jene, die uns verurteilen auch so ruhig? Sicherlich nicht."

Elli Voigt: 22 Jahre alt, geboren in Berlin. Kam mit dem geheimen Widerstand der Arbeiter Berührung. Zu ihrer Verhaftung und ihrem Prozess gibt es keine Unterlagen. Am 8. Dezember 1944 enthauptet.
"Mein lieber Kamerad, es ist mir vergönnt, mich noch von dir zu verabschieden, was leider den meisten Menschen nicht möglich ist. Ich weiß, du würdest, wenn es in deiner Macht stände, mir das Schwerste abnehmen. Doch jeder muss für das, was er getan hat, selbst einstehen. Meine Liebe zu dir macht es mir leichter als ich glaubte. Dass ich dich bis ins Grab liebe, brauche ich wohl nicht zu versichern. Sei den Kindern immer das, was ich an dir hatte, ein Kamerad. In der Hoffnung auf das Leben gehe ich in der Tod. Ich gehe im Glauben an ein besseres Leben für euch."

Salzburger Festspiele 2024
Nono & Dallapiccola avec le RSO Vienne

Lettres lues par Tobias
Anton Popov 26 ans, enseignant et journaliste, est issu d'une famille de persécutés politiques et a publié des récits et des poèmes. Il a été exécuté le vingt-trois juillet 1943 à Sofia.
Prison centrale la veille .22 juillet.
'Chère maman, cher frère, chère sœur. Je meurs pour un monde qui rayonnera d'une beauté si forte que mon propre sacrifice ne sera rien. Consolez-vous en pensant que des millions de personnes sont mortes pour lui dans des milliers de combats, sur des barricades et des fronts de guerre. Consolez-vous en pensant que je meurs pour la justice, consolez-vous en pensant que nos idées triompheront. Anton."

'Andreas Likouriinos : Écolier, âgé de 14 ans. Né à Kallithea, Athènes. Exécuté sans procès le 5 septembre 1943 à Kaisariani.
"Papa, ils m'emmènent à Kaisariani pour l'exécution, avec sept autres personnes arrêtées, je te prie instamment d'avertir leurs familles. Ne sois pas triste, je meurs pour la liberté et la patrie."Andreas

Eleftherios Kiossès : 19 ans. Étudiant en littérature et en philosophie. Fusillé en tant qu'otage le 5 juin 1942 à Kaisariani.
"Chers maman, papa et petite sœur. Aujourd'hui, 5 juin 1942, ils vont nous fusiller. Nous mourrons en hommes pour la patrie. Je ne souffre absolument pas et c'est pourquoi je refuse que vous souffriez. Je ne veux pas de plaintes ni de larmes, soyez patients. Je vous souhaite d'être heureux et de ne pas vous affliger à cause de moi. Salutations de tout mon cœur à tous. Nous sommes dignes de nos ancêtres et de la Grèce. Je ne tremble même pas et je vous écris droit sur mes deux jambes. Je respire pour la dernière fois l'air parfumé hellénique au pied du mont Hymette. C'est un matin, un matin merveilleux. Nous avons communiqué et nous nous sommes aussi aspergés d'eau de Cologne, que l'un d'entre nous avait dans sa poche. Adieu, Grèce, mère des héros."

Konstantinos Sirbas : 22 ans, coiffeur. Pendu en présence de son père sur la place principale de Trikala le 18 avril 1944.
"Mon cher père, dans deux heures, ils vont me pendre sur la place publique parce que je suis un patriote. On ne peut rien y faire. Ne sois pas amer, père, c'est le sort qui m'attendait. Je mourrai en bonne compagnie. Adieu à tous. A vous revoir dans l'autre monde. Je vous attends et le jour où vous viendrez, ce sera un jour de fête. Récupérez mes vêtements auprès de la police. Mon portefeuille ne contenait rien, mais il est neuf. Prends-le, s'il te plaît, papa. Rappelle-toi que ton fils s'en va, rempli d'amertume à l'idée qu'il n'entendra pas les cloches de la liberté. Il était écrit que je mourrais en avril." Kostas.

Chaim : 14 ans, fils de paysan, né en Galicie. Il a été arrêté lors d'une rafle et emmené avec des milliers d'autres jeunes Juifs au camp de Pustkow, où il a été tué. La lettre passée à travers les barbelés a été retrouvée par un paysan et remise aux parents du garçon.
"Mes chers parents, si le ciel entier était du papier et toutes les mers du monde de l'encre, cela ne suffirait pas à vous décrire mes souffrances et tout ce que je vois autour de moi. Le camp se trouve dans une clairière. Dès l'aube, on nous mène de force dans la forêt pour y travailler. Mes pieds sont en sang parce qu'on m'a confisqué mes chaussures. Toute la journée, nous travaillons presque sans manger et la nuit, nous dormons à même le sol. On nous a aussi confisqué nos manteaux. Chaque nuit, des soldats ivres viennent nous battre avec des bâtons de bois et mon corps est noir d'hématomes, et ressemble à un bout de bois calciné. De temps à autre , on nous jette quelques carottes crues ou une betterave. Et c'est absolument honteux : Ici, on se bat pour attraper un morceau ou une petite feuille. Avant-hier, deux garçons se sont évadés. On nous a mis en rang et chaque cinquième de la rangée a été fusillé. Je n'étais pas le cinquième, mais je sais que je ne sortirai pas d'ici vivant. Je dis au revoir à tout le monde et je pleure.

"Esther Srul : En septembre 1942, ceux des dix-sept mille habitants de Kovel in Volynie qui n'avaient pas encore été tués furent enfermés dans la synagogue avant d'en être relâchés par groupes, pour être abattus. Une femme a survécu et est devenue folle. Dans les décombres de la synagogue, on a retrouvé des messages en yiddisch :
"Les portes s'ouvrent et les voilà, nos assassins. Vêtus de noir. Sur leurs mains sales, ils portent des gants blancs. Deux par deux, ils nous chassent de la synagogue.Chers frères et sœurs, comme il est difficile de dire adieu à la belle vie. Vous qui restez en vie, n'oubliez jamais notre innocente petite rue juive. Sœurs et frères. Vengez-nous de nos assassins. Esther Srul, assassinée le 15 septembre 1942.

Ljuba Schewtzowa: : membre de la Jeune Garde Moldave. A été arrêtée et torturée par les Allemands le 17 Juin. En 1943, elle a été tuée par les SS une semaine avant la libération de Krasnodon.
"Adieu, mère, ta fille Lioubka s'en va dans la terre humide."

Irina Malozom : membre de l'organisation de jeunesse Komsomol. A distribué du matériel rédigé par son oncle, le même que celui à qui la lettre était adressée. Exerçait des activités de liaison dans la résistance. A été capturée et exécutée par les Allemands.
"Cher oncle, je n'ai pas peur de la mort. Je regrette seulement d'avoir eu une vie si brève et d'avoir fait si peu pour mon pays. Mon oncle, je me suis habituée à la prison. Je ne suis pas seule. Nous sommes nombreux. Mon oncle, c'est pour cela que je n'ai pas peur de la mort. Dis à maman qu'elle ne doit pas pleurer. De toute façon, je l'aurais quittée vien vite. J'aurais suivi mon chemin, sans elle. Mère doit cacher l'argent, sinon les Allemands le voleront. Adieu, ta nièce. Irina."

Eusebio Giambone : 40 ans, mécanicien. Né à Monferato Asti. Participe avec Gramsci et Parodi à l'occupation d'usines. Contraint d'émigrer en France en 1923. Expulsé de France, il est retourné à Turin où il a rejoint le mouvement de résistance. Exécuté le 5 avril 1944 par un peloton d'exécution de la Garde nationale républicaine sur le champ de tir national du Martinetto à Turin.
"Il est certain que dans quelques heures, je ne serai plus. Mais soyez assuré que je serai calme et serein face au peloton d'exécution. Tel que je suis maintenant. Comme je l'ai été pendant ces deux jours de simulacre de procès et comme je l'étais à l'énoncé du verdict. Car je savais dès le début du procès que la sentence serait une condamnation à mort. Ceux qui nous condamnent sont-ils aussi calmes ? Certainement pas."

Elli Vogt : 22 ans, née à Berlin. A été en contact avec la résistance ouvrière clandestine. Il n'existe aucun document concernant son arrestation et son procès. Décapitée le 8 décembre 1944.
Mon cher camarade, il m'est donné de te dire encore au revoir, ce qui n'est malheureusement pas possible pour la plupart des gens. Je sais que, si cela était en ton pouvoir, tu me soulagerais du fardeau le plus lourd. Mais chacun doit répondre de ses actes. Mon amour pour toi me rend la tâche plus facile que je ne le croyais. Je n'ai pas besoin de t'assurer que je t'aime jusque dans la tombe. Sois toujours pour les enfants ce que j'ai eu en toi, un camarade. C'est en plaçant tout mon espoir dans la vie que je vais vers la mort. Je meurs dans la foi en une vie meilleure pour vous."

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