TOBIAS MORETTI

TOBIAS MORETTI

Überlebenstrieb als Motor : Interview Ö1

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Überlebenstrieb als Motor / Instinct de survie en tant que moteur
Intermezzo - Künstlerinnen und Künstler im Gespräch - Conversations avec artistes
Tobias Moretti zu Gast bei Katharina Menhofer
Tobias Moretti invité chez Katharina Menhofer


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Texte et traduction / Text und Übersetzung :

Überlebenstrieb als Motor 
Instinct de survie comme moteur
Intermezzo – Künstlerinnen und Künstler im Gespräch 
Intermezzo – Conversations avec artistes

Katharina Menhofer:
In wenigen Wochen wird er wieder auf dem Salzburger Domplatz stehen als JEDERMANN. Derzeit ist er noch in Wien und absolviert die letzten Vorstellungen im Akademietheater von „ROSA oder die barmherzige Erde“ in der Regie von Luc Perceval. Die Rede ist von Tobias Moretti: Filmschauspieler, Theaterschauspieler, Opernregisseur und wahrscheinlich einer der beliebtesten Schauspieler in Österreich überhaupt. Ich freue mich sehr, Herr Moretti, dass Sie heute mein Gast im Intermezzo sind und dass wir es endlich geschafft haben – möchte ich fast sagen – weil Sie sind ein vielbeschäftigter Mann und das ist nicht so einfach, Sie vor das Mikrofon zu bekommen. 
Dans quelques semaines, il se tiendra de nouveau sur la place de la Cathédrale à Salzourg dans le rôle de Jedermann. Actuellement, il est encore à Vienne et termine les dernières représentations à l’Akademietheater de „ROSA ou la terre charitable“ dans une mise en scène de Luk Perceval. Nous parlons de Tobias Moretti: acteur de cinéma, acteur de théâtre, metteur en scène d’Opéras et probablement d‘ailleurs un des acteurs les plus aimés en Autriche. Je suis très heureuse, Monsieur Moretti que nous soyez mon invité aujourd’hui dans Intermezzo et que nous ayons enfin réussi cela – devrais-je presque dire – parce que vous êtes un homme très occupé et que ce n’est pas si facile de vous recevoir devant un micro

Tobias: 
Ja, tut mir leid, dass das so lange gedauert hat. 
Oui, je suis désolé que cela ait duré aussi longtemps.

Katharina Menhofer: 
Jetzt hat es auf alle Fälle geklappt. Wie gesagt, Salzburg - in wenigen Wochen ist es wieder so weit. Mit welchen Gefühlen schauen Sie dieses Mal auf Ihr zweites Jahr als JEDERMANN. 
Maintenant, cela a réussi en tout cas. Comme je l’ai dit, Salzbourg – dans quelques semaines, cela recommence. Avec quel sentiment regardez vous cette fois votre deuxième année en tant que JEDERMANN?

Tobias: 
Ja, ich bin eigentlich noch gar nicht so weit, dass ich mich damit beschäftigt habe, weil ich habe immer noch Nachwehen, was die letzten 6 bis 7 Monate betrifft und da habe ich einfach ein bisschen Zeit gebraucht. Wir haben ja nach dem schwierigen und sehr intensiven Kinofilm, der „GIPSY QUEEN“ und danach kam gleich die Arbeit – wie Sie erwähnt haben – „ROSA“ mit Luk Perceval. Und danach „Die Deutschstunde“, die Romanverfilmung mit Schwochow habe ich gleich gemacht in Deutschland mit der Johanna Wokalek und Ulrich Noethen usw. Und als das jetzt vorbei war und nebenbei haben wir zu Hause ja viel zu tun auch in der Landwirtschaft und Familie usw. Und da war einfach irgendwie die Luft heraussen. Da bin ich gleich einmal als ich frei hatte - wo ich mich so hin geträumt habe, in diese freien Tage - bin ich gleich einmal krank geworden 10 Tage. Batsch und so. Und jetzt habe ich mich ein bisschen gefangen und bin noch nicht dazu gekommen, über den Sommer nachzudenken. 
Oui, en fait, je n’en suis pas encore tout à fait à m’occuper de cela, car j’ai encore des suites fâcheuses en ce qui concerne les 6 à 7 derniers mois et là, j’ai simplement besoin d’un peu de temps. Nous avons eu le film difficile et très intensif „‘Gipsy Queen“ et après, arrivait tout de suite le travail – comme vous l’avez mentionné - „ROSA“ avec Luk Perceval. Et après, ‚L’heure allemande“ l’adaptation cinématographique avec Schwochow, que je viens de faire en Allemagne avec Johanna Wokalek et Ulrich Noethen, etc. Et quand cela était maintenant terminé, et à côté de cela, nous avions aussi beaucoup à faire à la maison dans l’agriculture et la famille, etc.. Et là, c’était simplement en quelque sorte une grande bouffée d‘air. Je me suis alors retrouvé comme si j’avais du temps libre – ou j’en avais rêvé, dans ces journées de liberté – j’ai été tout de suite malade pendant 10 jours. Patatras et ainsi de suite. Et maintenant, je me suis un peu remis et je n’ai pas encore eu l’occasion en plus de réfléchir à l’été.

Katharina Menhofer:
Das war ja letztes Jahr eine komplette Neuaufstellung dieses JEDERMANN. Zum einen die Intendanz Hinterhäuser, die neu war. Dann die neue Besetzung mit Ihnen als JEDERMANN und Stefanie Reinsperger als Buhlschaft. Und dann mit der Ablösung des Regieteams. Also Michael Sturminger hat das ganz kurzfristig übernommen. Hat in drei Monaten einen neuen JEDERMANN quasi auf die Bühne gestellt. Und an diesem Regiewechsel waren Sie ja nicht ganz unbeteiligt. Wie war denn das damals? Haben Sie gesagt?„Mit dem alten Konzept kann ich nicht.“ 
L’an dernier, c’était une refonte complète de ce JEDERMANN. D’une part, avec le directeur Hinterhäuser, qui était nouveau. Puis la nouvelle distribution avec vous dans le rôle de JEDERMANN et Stefanie Reinsperger dans celui de la Buhlschaft. Et puis, le remplacement de l’équipe de metteurs en scène. Donc, Michael Sturminger a repris le tout à court terme. Il a mis un nouveau JEDERMANN sur scène quasiment en trois mois. Et vous n’étiez pas tout à fait étranger à ce changement de mise en scène. Comment était-ce à l’époque ? Avez-vous dit „Je ne peux pas le faire avec l’ancien concept“ ?

Tobias:
Ja, das war halt so, dass die quasi mich schon ein bis zwei Jahre vorher eingeladen haben, das zu machen. Und für mich ist einfach dieses Stück oder das Zentrale an dem Stück ist, dass am Schluss irgend etwas stehen muss, mit dem wir zu tun haben in der heutigen Zeit. Sonst braucht man das Stück – außer man behandelt das Stück, oder nimmt es nicht ernst. Man muss die Essenz oder das Großartige dieses Stücks irgendwie verbinden und connecten, was uns betrifft und da ist es für mich doch so, dass letztendlich am Ende dieses Stücks die Erkenntnis sein muss und nicht irgendwie so eine Form einer antiquierten Pose. Und dann habe ich aber versucht, ein bisschen zu übersetzen. Vom Deutsch ins Deutsch. Also sozusagen am Schluss, weil ich glaube, dass die Irritation nicht von dem Stück und von dem Phänomen JEDERMANN ausgeht, sondern eher historisch bedingt ist. Denn 1911, als die Uraufführung war in Berlin und 1920 lag der Erste Weltkrieg und die gesamte Welt - die gesamte intellektuelle Welt, die gesamte kulturelle Welt, die gesamte Lebenskultur - alles war sozusagen in einer Ohnmacht. In einer unglaublichen Apathie.Und dieser Apathie ist meines Erachtens zuzuschreiben, dass der JEDERMANN sozusagen so brav und so heilig geworden ist. Denn das war am Anfang nicht und das war auch nicht so gedacht. So glaube ich. Und es sind vielleicht die Veränderungen zwischen Berlin und Salzburg 1920 nicht so extrem, aber es ist in der Grundhaltung einfach etwas anderes. Und daran habe ich verscuht, zu arbeiten. Das haben die Amerikaner am Anfang ganz toll gefunden. Am Schluss wollten sie halt das nicht mehr haben, in derselben Hierarchie als vorher. Da waren ja ganz wunderschöne Dinge dabei. Und da hätte man vielleicht dort und da noch was machen müssen. Aber dazu waren sie nicht bereit und nicht gewöhnt. Der Amerikaner ist einfach zu hierarchisch strukturiert. Also sozusagen jede Form von Einmischung packt er gar nicht, obwohl er immer glaubt, er ist sehr offen. Er ist das Gegenteil usw. Und so waren auch die beiden. Wobei der Julian Crouch da, glaube ich nochmal ein Ausnahme ist. Er hat auch danach den JEDERMANN gesehen Er kommt dieses Jahr nochmal. Und er hat gesagt, wenn er das gewusst hätte, dann hätte er irgendwie anders reagiert. Aber so war es halt. Und dann ist Stumminger eingesprungen und mit der Stefanie Reinsperger war es halt so, dass wir gedacht haben: Ja wer kann das denn sein, wer soll denn das spielen? Und ist es wirklich immer nur das Mädchen oder die Verführung an sich, sondern es kann ja mal eine ernstzunehmende Frau sein. Und ich finde, die Steffie ist so eine Wucht. Da muss irgendwie dieses Zentrum, der Nerv, oder diese Aufregung oder dieser Virus, den diese Frau hat als Kraft, den möchte ich einfach wahnsinnig gerne irgendwie noch provoziert wissen. Und da freue ich mich sehr, wenn der Sturminger bereit ist, das auch zu machen.
Oui, c’était juste ainsi que j’avais déjà été invité un ou deux ans auparavant à faire cela. Et pour moi, cette pièce, ou le point central de cette pièce est qu’à la fin quelque chose doit se tenir, avec lequel nous avons à faire à l’époque actuelle. Sinon, on a besoin de la pièce, sauf si on traite la pièce ou que l’on ne prend pas cela au sérieux. On doit en quelque sorte relier et connecter l’essence et la grandeur de cette pièce à ce qui nous concerne et c’est pourtant pour moi ainsi, que finalement à la fin de cette pièce, la connaissance doit être et pas en quelque sorte une telle forme de pose démodée. Et alors, j’ai essayé de traduire un peu. De l’allemand vers l’allemand. Donc pour ainsi dire, à la fin, car je crois, que l’irritation ne provient pas de la pièce et du phénomène JEDERMANN, mais plutôt d’un contexte historique. Car en 1911, quand la Première était à Berlin et en 1920, la Première Guerre Mondiale était terminée et le monde entier – tout le monde intellectuel, tout le monde culturel, toute la culture vitale – tout était pour ainsi dire dans l’impuissance. Dans une incroyable apathie. Et le fait que JEDERMANN soit devenu aussi bon et aussi saint est, à mon avis, attribuable à cette apathie. Car ce n’était pas cela au début et cela n’a pas été non plus pensé ainsi. C'est ce que je crois. Et peut-être que les changements entre Berlin et Salzbourg en 1920 ne sont pas si extrêmes, mais c'est juste autre chose dans l'attitude de base. Et c'est ce à quoi j'ai essayé de travailler. Les Américains l'ont trouvé génial au début. À la fin, ils ne voulaient plus l'avoir, dans la même hiérarchie qu'auparavant. Il y avait de très belles choses là-bas. Et peut-être que l'on aurait dû quelque chose ici et là. Mais ils n'étaient pas prêts et pas habitués à cela. L'américain est simplement trop hiérarchisé. Donc, il n'accepte aucune sorte d'interférence, bien qu'il pense toujours qu'il est très ouvert. Il est le contraire, etc. Et les deux étaient pareils.. Ceci dit, je pense que Julian Crouch, à nouveau, est une exception. Il a aussi vu JEDERMANN après, il reviendra cette année. Et il a dit que s'il l'avait su, il aurait réagi différemment. Mais c'est comme ça. Et puis Sturminger est arrivé et avec Stefanie Reinsperger c'était juste ce que nous pensions: Oui, qui peut être cela, qui devrait le jouer? Et est-ce vraiment seulement la fille ou la séduction elle-même, ou plutôt peut être une femme sérieuse. Et je pense que le Steffie est une telle force. D'une certaine manière ce centre, le nerf, ou cette excitation ou le virus que cette femme a comme une force, je veux juste savoir d'une manière ou d'une autre en quelque sorte le provoquer. Et je suis très heureux quand Sturminger soit prêt à le faire aussi.

Katharina Menhofer:
Das heißt (Tobias sagt noch: „Das war sehr lang“. - Katharina lacht) Das war sehr ausführlich. Aber zum einen will ich noch sagen, zurück zu einem ab Ur-JEDERMANN und trotzdem ein sehr zeitgemäßer, moderner, vielleicht auch verschlankter JEDERMANN. Sie waren sehr intensive eben in die Regiearbeit involviert. Die Kritiker haben das gemischt aufgefasst.Manche haben gesagt, das ist großartig, so soll er sein. Manche haben gesagt, da fehlt was vom Myterienspiel oder das ist noch kein Jahrhundert-JEDERMANN. Jetzt muss man dazu sagen, der hat das in drei Monaten quasi auf die Beine gestellt. Inwiefern werden da noch so Stellschrauben angezogen? 
Cela signifie (Tobias dit encore : "C'était très long." - Katharina rit) C'était très détaillé. Mais une chose que je veux dire, pour revenir au JEDERMANN d'origine et pourtant un JEDERMANN très contemporain, moderne, peut-être réduit. Vous avez été très impliqué dans le travail de réalisateur. Les critiques ont réagi de façon mitigée; certains ont dit que c'était génial, c'est comme ça que ça devrait être. Certains ont dit qu'il manquait quelque chose au JEU DU MYSTERE ou que ce n'est pas un JEDERMANN du centenaire. Maintenant, on doit dire, qu'il a mis cela sur pied en trois mois. Jusqu'où y aura-t-il encore des ajustages?

Tobias:
Das hoffe ich schon. Aber trotzdem ist es so, dass jede Arbeit immer ein Prozess ist. Und da ist man dran. Sonst wäre ja unsere Arbeit fad. Da kann man gleich zusammen packen, wenn man immer dasselbe macht. Das wird sicher die Intension sein. Also ich war ja mit dem Kostüm gar nicht einverstanden. Da brauche ich gar keinen Hehl draus machen. Weil es hat so geformt, beziehungsweise eingeengt in so eine Behauptung. Und ich finde, die Steffie ist so eine Wucht, da muss man irgendwie das Zentrum oder den Nerv oder diese Aufregung, dieser Virus, den diese Frau hat, die Kraft, Das möchte ich einfach noch gerne irgendwie provoziert wissen. Auch die Musik wird dieses Jahr eine andere sein. Und der Anfang soll irgendwie sich ändern und so weiter, hin und her. Gut, was Sie angesprochen haben, Mysterienspiel – was soll das sein in der heutigen Zeit? Ich fand zum Beispiel teilweise dann, auch gerade wenn wir wieder, wenn wir von Crouch reden, das war zum Teil so gegeben. Das war wunderschön und auch poetisch. Und dann aber sind die inhaltlich gestolpert. Das war auch schade daran. Aber es ist ein Phänomen und es ist ein großartiges Stück und vor allem geht es um das immer währende und immer aktuelle Thema „Hier und Jetzt“ und die große existenzielle Frage des „Danach“ ist einfach immer gegeben. Aber eben nicht in der Auseinandersetzung mit dem Phänomen, sondern eher mit der Reflexion. Was macht es mit mir?
Je l'espère. Mais malgré tout, chaque travail est toujours un processus. Et on s'y met. Sinon, notre travail serait fade. Puisque vous pouvez toujours remballer, si vous faites toujours la même chose. Ce sera sûrement l'intention. Donc je n'étais pas d'accord avec le costume. Puisque je n'ai pas besoin d'en faire un secret. Parce qu'il a été façonné, ou réduit dans une telle affirmation. Et je pense que Steffie est une telle force, que l'on doit quelque sorte le centre ou le nerf ou cette excitation, ce virus, que cette femme a, la force, je veux juste savoir provoquer cela en quelque sorte. Aussi la musique sera différente cette année. Et le début devrait en quelque sorte changer et ainsi de suite, ici et là. Eh bien, ce que vous avez mentionné, le jeu de mystère - que devrait-il être à l'heure actuelle? Par exemple, parfois je trouvais, surtout quand on parlait encore de Crouch, que c'était en partie le cas. C'était beau et aussi poétique. Et puis, le contenu a trébuché. C'était dommage aussi. Mais c'est un phénomène et c'est une grande pièce et surtout il s'agit du sujet éternel et toujours actuel "ici et maintenant" et la grande question existentielle de l' "après" est toujours donnée. Mais pas dans le traitement du phénomène, mais plutôt avec la réflexion. Qu'est-ce que ça me fait?

Katharina Menhofer:
Das Thema „Tod“ ist auch ganz stark in der Produktion, in der sie jetzt noch zu sehen sind im Akademietheater „Rosa oder die barmherzige Erde“ in der Regie von Luc Perceval. Wo Sie einen 74-jährigen spielen, der vorgibt Alzheimer zu haben. Eine ganz intensive, auch vom Darstellerischen her, wahrscheinlich sehr intensive Arbeit, wo Sie sich jedes Mal neu da hinein begeben müssen. Wie ist denn das jetzt noch? Nach so einem Abschluss jetzt. Hat sich diese Rolle auch noch weiter entwickelt? Also die spielen Sie ja jetzt schon einige Monate. Und immer mit größeren Abständen. Wie ist das? Le sujet de la mort est aussi tout à fait fort dans la production, dans laquelle on peut encore vous voir à l’Akademietheater „Rosa ou la terre charitable“ dans une mise en scène de Luk Perceval. Où vous jouez un homme de 74 ans, prétendant avoir la maladie d’Alzheimer. Un travail très intensif, aussi d’interprétation, probablement très intensif, où vous devez vous mettre à neuf à chaque fois . Comment est cela maintenant? Après une telle conclusion. Le rôle a-t-il encore évolué? Vous le jouez maintenant depuis quelques mois. Et toujours avec de plus grands écarts. Comment est-ce?


Tobias:
Ja die Abstände sind sicher ein bisschen ein Problem, weil der Zustand nicht so schnell herzustellen ist. Das kann man – oder ich kann es halt nicht – in dieser Arbeit so schnell umschalten. Und wenn das länger liegt, das ist immer so eine Sache. Aber andererseits ist das in der Struktur so bearbeitet, dass man sofort wieder im Innenleben der Figur ist und auch im Innenleben der Inszenierung. Und das ist eben der Unterschied von Arbeit zu Arbeit. Manchmal muss man das herstellen, muss man immer sich neu konstituieren. Und dann ist es wieder so, dass das Gerüst so klar ist, dass man relativ tief und direkt und mit einem schlanken, heißen Stilett bis in die Seele vordringt dieses Abends und wenn das passiert, ist irgendwas richtig gearbeitet. Und da habe ich den Eindruck bei der Arbeit. 
Oui, les écarts sont certainement un peu un problème, parce que l’état n’est pas si rapide à produire. On peut – ou je ne peux justement pas – se commuter aussi vite dans ce travail. Et que cela dure longtemps, c’est toujours une telle affaire. Mais d’autre part, c’est tellement travaillé dans la structure que l’on est tout de suite de nouveau dans la vie intérieure du personnage et aussi dans la vie intérieure de la mise en scène. Et c’est justement la différence de travail en travail. Parfois on doit produire cela, on doit toujours se reconstituer. Et puis c’est de nouveau ainsi, quand l’échafaudage est tellement clair, que l’on peut entrer relativement profondément et directement et avec un stylet mince et chaud jusqu’à l’âme de cette soirée et quand cela arrive, c’est que cela a été correctement travaillé. Et j’ai ce sentiment sur ce travail.

Katharina Menhofer:
Bleiben wir noch kurz beim Burgtheater. Martin Kusej wird im kommenden Jahr das Burgtheater übernehmen. Mit dem haben Sie ja wunderschöne Arbeiten hier am Burgtheater, in Salzburg, in München, so wie „König Ottokars Glück und Ende“, „Das weite Land“, „Weibsteufel“, um nur ein paar zu nennen. Wie ist denn diese Arbeitsbeziehung? Was schätzen Sie an ihm als Intendant, als Regisseur? Wie arbeiten Sie zusammen? 
Restons encore brièvement sur le Burgtheater. Martin Kusej reprendra l’année prochaine le Burgtheater. Vous avez fait des travaux merveilleux avec lui ici, au Burgtheater, à Salzbourg, à Munich, tels que „König Ottokars Glück und Ende“, „Das weite Land“, „der Weibsteufel“ pour n’en citer que quelques-uns. Comment est cette relation de travail? Qu’appréciez vous chez lui comme directeur, comme metteur en scène? Comment travaillez-vous ensemble?

Tobias: 
Ja der Kusej ist ein Phänomen. Er ist so eine ganz eigenwillige und seltene Mischung von Intellekt und Wucht. Und eine archaische Erscheinung. Und auch von profaner Bestimmtheit. Da sind wir uns irgendwie ähnlich auch vielleicht. Vorweg muss ich gleich sagen, dass wir noch gar nichts, falls Sie das fragen werden, noch gar nicht irgendwas vorhaben, gemeinsam. Und auch noch gar nicht über irgend etwas gesprochen haben. Aber Kusej ist einfach wirklich ein großartiger Regisseur und auch ein, wie ich glaube, ein guter Theaterleiter, weil er einfach so einen natürlichen Zugang zu einer Community hat, zu einem Gemeinsamen, zu einem Klüngel von Leuten, die das machen wollen. Und da hat er nie irgendwie die Basis verloren, glaube ich. Und das macht er freundschaftlich, aber auch sehr bestimmt und sehr klar. Das ist so eine Mischung. Das ist sicher ein Mensch, der immer zwangsläufig reflektiert. Immer verwurzelt mit dem Hier und Jetzt. Und immer sozusagen am Nerv der Zeit. Und das finde ich schon spannend. Nicht, dass das andere Regisseure nicht täten. Aber er ist einfach sozusagen verbunden und nicht ein konstruierter Mensch. . . 
Oui, Kusej est un phénomène. Un mélange tout à fait unique et rare d’intellect et de force. Et une apparence archaïque. Et aussi d’une précision profane. Nous sommes peut-être aussi semblables en quelque sorte. Tout d’abord, je dois vous dire, au cas où vous poseriez la question, que nous ne projetons encore rien du tout ensemble. Et aussi que nous n’avons encore parlé de quoi que ce soit. Mais Kusej est vraiment simplement un metteur en scène magnifique et aussi, un, comme je le crois, un bon directeur de théâtre, car il a simplement un accès naturel à une communauté, à un ensemble, à une clique de gens, qui veulent faire cela. Et il n’a en quelque sorte jamais perdu la base, je crois. Et il fait cela de façon amicale, mais aussi très déterminée et très claire. C’est un tel mélange. C’est certainement un homme, qui réfléchit toujours obligatoirement. Toujours enraciné dans l’ici et le maintenant. Et toujours pour ainsi dire dans le nerf du temps. Et je trouve cela passionnant. Ce n’est pas que les autres metteurs en scène ne le font pas. Mais il est simplement pour ainsi dire connecté et pas un homme construit.

Katharina Menhofer:
Herr Moretti, Sie haben auch Opern inszeniert. Gibt es da irgendwelche Pläne, mal da wieder was zu machen? Sie waren in Salzburg, Sie waren in Zürich. Sie haben mit Harnoncourt hier in Wien einiges gemacht. Wie schaut es denn da so aus? Wird man Sie wieder als Opernregisseur auch erleben können?
Mr Moretti, vous avez aussi mis en scène des opéras. Y-a-t-il quelques projets de faire cela de nouveau ? Vous étiez à Salzbourg, vous êtiez à Zurich. Vous avez fait quelque chose ici à Vienne avec Harnoncourt. A quoi ressemble cela ? Pourra-t-on vous voir de nouveau en tant que metteur en scène d’Opéra?

Tobias: 
Also, ich habe ja länger nichts mehr gemacht. Mir hat ja damals der Pereira angeboten, „Die Zauberflöte“ zu machen noch mit Harnoncourt. Und ich habe einfach solche Probleme gehabt mit dem Stück. Also man kann es nicht einfach nur machen, weil es Mozart ist, oder weil es etwas Besonderes ist. Man muss irgendwie einen Zugang finden. Und ich habe eher mich gesträubt, vielleicht aber auch aus Respekt oder aus Achtung. Aber ich finde, man muss einen eigenen Zugang finden und diese Haltung hat der Pereira damals sozusagen als Defensive aufgefasst. Und dann haben die das irgendwie anders gemacht. Dann hat er mir angeboten „Das Labyrinth“ zu machen. Das habe ich dann auch abgelehnt, weil ich das Stück einfach ganz grausam fand. Und auch die Bearbeitung. Ich fand das eigentlich dilettantisch. Ich habe es extra mit dem verstorbenen, großartigen Pianisten Norbert Zeilberger durchgegangen. Ich habe da keine Idee dazu gehabt. Und das war auch der Punkt, warum ich das dann nicht gemacht habe. Und jetzt gibt es für 2020 eine Anfrage, die möchte ich noch nicht sagen. Die ist sehr spannend und wird in Deutschland sein. Auch eine sehr bekannte Oper. Aber ich bin da auch noch in Verhandlungen, denn ich weiß auch noch gar nicht, ob sich das und wie sich das ausgehen soll. Das kann ich Ihnen ab Sommer sagen. 
Donc, je n’ai plus rien fait depuis longtemps. A l’époque, Pereira m’a offert de faire encore „La flûte enchantée“ avec Harnoncourt. Et j’ai eu simplement quelques problèmes avec la pièce. Donc, on ne peut pas faire cela simplement, parce que c’est Mozart ou parce que c’est quelque chose de particulier. On doit en quelque sorte trouver un accès. Et je m’y suis plutôt opposé, mais peut-être aussi par respect ou par attention. Mais je trouve qu’on doit trouver une propre approche et Pereira a compris cela à l’époque comme de la défensive. Et alors, ils ont en quelque sorte fait cela autrement. Puis il m’a offert de faire „Le Labyrinthe“. J’ai alors refusé aussi, parce que je trouvais simplement la pièce cruelle. Et l’adaptation aussi. Je trouvais cela en fait amateur. J’ai passé cela en plus avec le magnifique pianiste décédé Norbert Zeilberger. Je n’ai plus eu aucune idée en plus. Et c’était aussi le point pour lequel je n’ai alors pas fait cela. Et maintenant, il y a une offre pour 2020, dont je ne voudrais encore rien dire. C’est très excitant et ce sera en Allemagne. Un opéra très connu aussi. Mais je suis encore aussi en pourparlers car je ne sais pas du tout non plus ni si comment cela doit se passer. Je pourrai vous dire cela à partir de l’été.

Katharina Menhofer:
Herr Moretti, wenn man sich anhört, was Sie alles machen und wo Sie überall dabei sind, dann kann man sich nur schwer vorstellen, wie Sie auch noch nebenbei Landwirt sind. Sie haben einen Bauernhof, Sie haben eine Rinderzucht, glaube ich. Wie kann man sich das vorstellen? Wie geht sich das aus? Wer ist bei den Kühen? Oder sind Sie Selbstversorger? 
Mr Moretti, si on écoute tout ce que vous faites et comment vous êtes partout, alors, on a du mal à se représenter que vous êtes aussi encore à côté de cela agriculteur. Vous avez une ferme, vous avez du bétail, je crois. Comment peut-on se représenter cela? Comment ça marche? Qui est avec les vaches? Ou êtes-vous auto-suffisant?

Tobias:
Dieses Lebenskonzept hat sich vor 20 Jahren ergeben. Das ist also ein Unternehmen, das muss man gemeinsam machen. Das habe ich mit meiner Frau zusammen gestartet. Und wir haben das bis jetzt gelebt und erlebt und weiter entwickelt, so wie wir uns selber entwickelt haben. Und der Betrieb steht jetzt da. Das it ein Vollerwerbsbetrieb, von Gemüse und Tierzucht usw. im Sinne der Zirkulation an alles beherbergt und das ist eine wirklich schwere Aufgabe auch. Aber das hat sich halt so ergeben. Und irgendwann muss man sich mal überlegen, rechnet sich das oder rechnet sich das nicht. Das ist ja keine Wohnsituation wie das andere haben. Oder Künstler. Die haben .da irgendwo ihr Häuschen oder ihren Bauernhof, oder was weiß ich, was die haben. Das ist ein Betrieb und das ist mein Zuhause, mein Daheim. Da spielt es Karamba und wenn es nicht funktioniert, bricht alles zusammen. So ist das. Und wie man das händelt, das weiß ich oft selber nicht. Das hängt auch von der Großartigkeit meiner Frau ab, wie sie das auch händelt und macht. Sie ist ja auch selber Künstlerin und muss da eigentlich eher ihr Leben zurück nehmen, damit der Betrieb so läuft. Und dann haben wir ja Kinder auch noch. Ich weiß ja selber nicht, wie das alles funktioniert. Denn sie brauchen ja auch ihren Raum. Sie brauchen ja auch eine gewisse Umarmung und Zeit vor allem. Gerade in der Pubertät. Obwohl, die Großen sind ja schon älter. Die Kleinste ist sieben Jahre alt. Also irgendwie ist das trotzallem, obwohl es mich immer wundert, kein beschwerliches Leben. Sondern das ist einfach eine wahnsinnig spannende Aufgabe bis jetzt. Und ich hoffe nur, dass man die Kraft der Leichtigkeit, dass man das so weiter macht über das Wie und was bis jetzt passiert ist, denn ich will keinen Tag missen. Und wenn etwa gelungen ist, dann ist es irgendwie, dass diese zwei Welten nicht mehr gegeneinander stehen. Es hat ja die eine Welt zur anderen überhaupt kein Verhältnis zum Teil. Aber es steht nicht gegeneinander. Es ist alles Eins mehr oder weniger. Das ist eigentlich ganz ganz toll im Spirit. Und sehr zukunftsbestimmt nach vorne immer usw. Vielleicht ist das auch die richtige Form der Reflexion zu meinem Beruf, weil …...ja.
Ce concept de vie s’est produit il y a 20 ans. C’est donc une entreprise que l’on doit faire ensemble. J’ai démarré cela avec ma femme. Et vous avons vécu et éprouvé et développé cela jusqu’à maintenant, tout comme nous avons nous-mêmes évolués. Et l’entreprise est là maintenant. C’est une entreprise à plein temps, avec des légumes et du bétail, etc. qui héberge tout dans le sens de la circulation et c’est vraiment une tâche très difficile. Mais cela s’est juste produit ainsi. Et à un moment donné, on doit réfléchir si c’est rentable ou si cela ne l’est pas. Ce n’est pas une situation d’habitation comme les autres ont. Ou les artistes. Ils ont leur maison ou une ferme quelque part, ou que sais-je, ce qu’ils ont. C’est une entreprise et c’est ma maison, mon domicile. Là, se joue Karamba et si cela ne fonctionne pas, tout s’effondre. C’est ainsi. Et comme cela fonctionne, souvent, je ne le sais pas moi-même. Cela tient aussi à la magnificence de ma femme, comme elle traite et fait cela aussi. Elle est elle-même artisTe aussi, et a dû en fait plutôt reprendre sa vie, pour que l’entreprise fonctionne ainsi. Et puis, nous avons aussi des enfants. Je ne sais pas moi-même comment tout cela fonctionne. Car ils ont besoin aussi de leur espace. Ils ont besoin aussi d’une certaine étreinte et de temps avant tout. Surtout à la puberté. Bien que les grands sont déjà plus vieux. La plus petite a 7 ans. Donc, en quelque sort tout cela, bien que cela m’étonne toujours, n’est pas une vie difficile. Mais c’est simplement une tâche follement passionnante jusqu’à maintenant. Et j’espère seulement que la force de la légéreté, que l’on continue à faire cela à propos du comment et de ce qui s’est passé jusqu’à maintenant, car je ne veux manquer aucune journée. Et si quelque chose est réussi, alors c’est en quelque sorte que ces deux mondes ne s’opposent pas. Après tout, un monde n’a en partie aucun rapport avec l’autre. Mais cela ne s’oppose pas. C’est tout en Un plus ou moins. C’est en fait tout à fait super dans l’esprit. Et toujours très tourné vers l’avenir. Peut-être est-ce aussi la forme correcte de réflexion pour ma profession, parce que.. Oui.

Katharina Menhofer:
Hat das auch was mit „geerdet sein“ auf eine gewisse Art und Weise zu tun? Geerdet auf der einen Seite und dann auch künstlerisch abzuheben?
Est-ce que cela a aussi d’une certaine façon à voir avec le fait „d’avoir les pieds sur terre“? Avoir les pieds sur terre d’une part et ensuite se démarquer artistiquement aussi?

Tobias:
Nein! Das sind so Klischees, mit denen ich gar nichts anfangen kann. „Geerdet“, was soll denn das heißen? „Geerdet“ heißt ja eher, da hat man irgendwie einen Stecken im Arsch oder so. „Geerdet“, was soll das heißen? Also im Gegenteil. Sicher ist es eine Antipode. Wer einen Humus hat, dann kann man auch sozusagen eine Erdung – insofern haben Sie wahrscheinlich schon Recht. Wenn man irgend so eine Verankerung hat, dann kann man schon irgendwie ganz anders abheben und ganz anders abfliegen. Und vielleicht mit größerem Risiko sich in anderen Strukturen und anderen Sphären bewegen. Oder vielleicht auch freier umgehen mit dem Begriff von „Flucht“ oder so. Wissen Sie, ich kann darüber weiter gar nicht nachdenken. Denn ich arbeite immer nur eine Sache nach der anderen. Und irgendwie steht es immer in einem Verhältnis zueinander. In einem Spannungsverhältnis oder auch manchmal ist es brutal. Aber es ist einfach, es ist so. Wenn Sie sozusagen, wenn Sie nicht ein Kultursender wären, oder wenn das keine Kultursendung wäre, sondern eine landwirtschaftliche Sendung über, was weiß ich was, dann könnte man vielleicht ins Detail gehen und anders darüber reden. Aber jetzt tut mich das immer ein bisschen nervös machen, wenn man da immer auf diese private Situation eingeht, denn das ist ja auch ein sehr intimer Vorgang. Das ist vielleicht ein Geheimnis. Vielleicht auch nicht. Ich weiß es nicht. Ob Geheimnis, oder Hemmschuh, oder Katapult, ich weiß es nicht. 
Non ! Ce sont de tels clichés, avec lesquels je ne peux rien commencer du tout. „Avoir les pieds sur terre“ qu’est-ce que cela doit dire? „Avoir les pieds sur terre“ cela signifie plutôt qu’on a en quelque sorte un bâton dans le derrière ou quelque chose comme ça. „Avoir les pieds sur terre“ Qu’est-ce que cela doit dire? Donc au contraire. C’est certainement un antipode. Celui qui a un humus, alors il peut aussi pour ainsi dire faire une mise à la terre, en ce sens, vous avez probablement raison. Quand on a, en quelque sorte, un tel ancrage, alors on peut déjà décoller en quelque sorte tout à fait autrement et partir tout à fait différemment. Et peut-être avec le plus grand risque de se déplacer dans d’autres structures et d’autres sphères. Ou peut-être aussi agir plus librement avec la notion „d’évasion“ ou ainsi de suite. Savez-vous, je ne peux plus du tout continuer à réfléchir à cela. Car je travaille toujours seulement à une chose après l’autre. Et en quelque sorte, cela se trouve toujours dans un rapport de l’un à l’autre. Dans un rapport de tension ou parfois, c’est brutal aussi. Mais c’est simple, c’est ainsi. Si, pour ainsi dire, si vous n’étiez pas une chaîne culturelle, ou si ce n’était pas une émission culturelle mais une émission agricole, que sais-je, alors on pourrait peut-être aller dans les détails et en parler autrement. Mais cela me rend maintenant toujours un peu nerveux, quand on pénètre dans cette situation privée, car c’est aussi un processus très intime. C’est peut-être un secret. Peut-être pas non plus. Je ne sais pas. Si c’est un secret, ou un sabot d’arrêt, ou une catapulte, je ne le sais pas.

Katharina Menhofer:
Aber Sie haben jetzt doch gerade gesagt, dass Sie alles in sich immer tragen. Und dass es sich nicht mehr ausschließt. Und es ist nicht:Da ist die Welt und da ist die Welt. Sondern dass alles Sie komplett leben. 
Mais vous venez pourtant de dire, que vous portez toujours tout en vous. Et que cela ne s’exclut plus. Et ce n’est pas: Là, il y a le monde et là, il y a le monde. Mais que vous vivez tout complètement.

Tobias:
Ja, also es ist so, wie unser Betrieb ein Kreislaufbetrieb ist, so ist es vielleicht auch der Kreislauf in mir, dass sich immer alles sozusagen bewegt und aus dieser Zentrifuge entstehen da immer irgendwelche Teile, die sich dann verabschieden. Und die dann irgendwie wieder eine neue Idee gebären und das ist vielleicht auch der künstlerische Impuls dann, Das kann schon sein. 
Oui, donc, c’est ainsi comme notre entreprise est une entreprise à cycle, ainsi c’est peut-être aussi le cycle en moi, qui pour ainsi dire remue toujours et que de cette centrifugeuse, naissent toujours n’importe quelles parties, dont on doit alors se séparer. Et puis alors en quelque sorte, une nouvelle idée naît de nouveau et c’est peut-être aussi alors l’impulsion artistique. Cela se peut.
Katharina Menhofer:
Sie sind jemand, der sehr viel ausprobiert. Der sehr sehr viel kann, der sehr viel macht. Sie sprechen viele Sprachen. Sie spielen viele Instrumente. Sie machen Regie. Sie spielen im Film, im Fernsehen. Sie sind Landwirt. Sie fahren die Rallye Paris – Dakar. Sie sind Sportler. Man hat einfach das Gefühl, was Tobias Moretti angreift, das gelingt ihm. Gibt es irgendwo ein Feld, wo Sie sagen: Da möchte ich auch noch hin. Oder haben Sie alle Felder quasi schon beackert? 
Vous êtes quelqu’un qui essaie beaucoup de choses. Qui peut énormément, qui en fait beaucoup. Vous parlez beaucoup de langues. Vous jouez de beaucoup d’instruments. Vous faites de la mise en scène. Vous jouez au cinéma, à la télévision. Vous êtes agriculteur. Vous avez fait le rallye Paris-Dakar. Vous êtes sportif. On a le sentiment que tout ce que Tobias Moretti attaque, cela lui réussit. Y-a-t-il quelque part un champ, où vous dites: Je voudrais bien y aller aussi. Ou avez-vous déjà quasiment labouré tous les champs?

Tobias:
Also, wenn Sie mir das alles so aufzählen, wird mir eigentlich schlecht. Denn, wenn jemand so viel macht, kann man eigentlich gar nichts richtig machen. Meint man, eigentich. Also ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll. Aber es ist halt so, dass mir diese Dinge zum Teil passiert sind. Wahrscheinlich durch einen Trieb. Oder auch getrieben. Oder dann vielleicht auch durch diese merkwürdige Konstellation, die mich ausmacht zwischen Trivialität und profanem Leben und auch meinem Anspruch. Und auch meiner Geschichte, meiner Biographie im Theater usw. Und meine Art der Beschäftigung. Ich weiß es nicht, was das ist. Das klingt alles so, als hätte man das absichtlich gemacht. Das ist bei mir nicht der Fall. Und das ist mir passiert. Und auch das Leben ist einfach passiert. Es hätte auch sein können, dass ich nicht meine Frau kennen lerne oder so. Und dass es dann mit so einer radikalen Form zu Partnerschaft und Ehe und gemeinsamen Unternehmen oder dieses Abenteuer „Leben“ gemeinsam, das eigentlich das Gegenteil ist von Konformität. Sondern dass es der völlige Irrsinn ist in der Vielfalt. Es kann ja sein, falls das nicht passiert wäre, dann wäre alles anders. Wahrscheinlich ist es ein ständiger Überlebenstrieb als Motor, dass man in jedem Bereich oder dass man alles, was mich irgendwie im Leben trifft, oder wo man aneckt, dass man irgendwie sich sofort wie so eine Klette dann andockt. Und dann irgendwie gehe ich damit um. Vielleicht ist das nur diese Form oder meine Form der Reflexion. Es mag auch sein, dass das alles ganz knapp am Scheitern immer vorbei schreddert. Und dann wird es halt doch immer irgendwie gut. Im Sinne von, dass man eben irgendwie nicht abstürzt. Die Intension mag sein, was es will. Ich weiß es nicht. Das ist ein Phänomen. Für mich selber auch und ich fürchte mich auch schon vor dem Moment, wo man irgendwann inne halten muss, weil vielleicht entweder ein innerer Zustand oder ein äußerer Zustand das ganze Getriebe zum Stocken bringt. Aber das ist dann wahrscheinlich ein ganz neuer Abschnitt, dem man dann zu.begegnen hat. Weiter noch. 
Donc, si vous me dites tout ça, je suis vraiment malade. Parce que si quelqu'un fait tellement, vous ne pouvez rien faire de bien. C'est ce que l'on dit, en fait. Donc je ne sais pas comment gérer cela. Mais c'est juste que ces choses me sont arrivées en partie. Probablement par un instinct. Ou amenées. Ou peut-être à travers cette étrange ensemble, qui me compose entre la trivialité et la vie profane et aussi mes exigences.Et aussi mon histoire, ma biographie au théâtre, etc. Et mon genre d'emploi. Je ne sais pas ce que c'est. Tout a l'air d'avoir été délibérément fait. Ce n'est pas le cas avec moi. Et cela m'est arrivé.Et aussi la vie qui est tout simplement passée. J'aurais pu ne pas rencontrer ma femme ou quelque chose comme cela. Et que c'est alors avec une forme si radicale de partenariat et de mariage et d'entreprise commune ou cette vie d'aventure en commun, ce qui est en fait le contraire de la conformité. Mais que c'est la folie absolue dans la diversité. Peut-être que si cela ne s'était pas produit, tout serait différent. Probablement que c'est un instinct de survie constant en tant que moteur, que dans tous les domaines ou que tout ce qui me frappe de façon ou d'autre dans la vie, ou auquel je me heurte, que d'une façon ou d'une autre, immédiatement je m'y amarre comme un crampon.Et puis, d'une manière ou d'une autre, je gère. Peut-être que c'est juste cette forme ou ma forme de réflexion. Il se peut aussi que tout cela ne se désagrège que juste au bord de l'échec. Et puis tout redevient toujours bien d'une façon ou d'une autre.. Dans ce sens en quelque sorte l'on ne s'effondre pas. L'intention peut être ce qu'elle veut. Je ne sais pas C'est un phénomène. Pour moi aussi et j'ai peur même avant le moment où l'on doit s'arrêter à un moment donné, parce que peut-être soit un état interne ou un état externe, toute la transmission s'arrête. Mais c'est probablement une toute nouvelle section à laquelle on doit faire face. On continue.

Katharina Menhofer:
Auf jeden Fall schließt sich da der Kreis zum „JEDERMANN“ vielleicht. Und diesen „JEDERMANN“ werden Sie ab 21. Juli am Salzburger Domplatz verkörpern. Tobias Moretti war heute mein Gesprächspartner im Intermezzo. Vielen Dank für das Gespräch. 
En tout cas le cercle se referme peut-être autour de JEDERMANN. Et vous interpréterez ce JEDERMANN à partir du 21 Juillet sur la place de la Cathédrale à Salzbourg. Tobias Moretti était mon partenaire de discussion dans Intermezzo. Merci pour la conversation.

Tobias:
Danke ebenfalls
Merci également.
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